Bonner erlauben sich einen schwachen Start und verlieren nach zwischenzeitlichem Ausgleich beim Mitteldeutschen BC mit 94:100
SaisonendeTelekom Baskets bieten zum Abschluss wieder ein Auf und Ab

Sam Griesel erzielte für die Telekom Baskets Bonn zehn Punkte, Spencer Reaves vom MBC (rechts) kam auf 16 Zähler.
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Das letzte Spiel bot ein Spiegelbild der Saison 2024/2025. Die Telekom Baskets Bonn verloren am Sonntag zum Abschluss der Bundesligaspielzeit mit 94:100 (17:34, 31:27, 23:18, 23:21) beim Mitteldeutschen BC. Einmal mehr zeigten sie ihre zwei Gesichter. Nach einer bescheidenen ersten Halbzeit lagen sie bereits mit 48:61 zurück, glichen im letzten Viertel dank einer Leistungssteigerung in allen Bereichen aus, um dann doch noch das Nachsehen zu haben.
Center Till Pape brachte es auf den Punkt: „Zuerst spielen wir disziplinlos und haben keinen Fokus, dann stelle wir wieder unser Talent unter Beweis.“ Als Beispiel dient der Start. Aus einem 0:5 (23.) machten die Rheinländer ein 6:5 (3.). Kaum ließ ihr Tempospiel nach, lagen sie auch schon mit 13:21 (7.) zurück. Der MBC nutzte seine physischen Vorteile unter dem Brett, da die Baskets auf Center Thomas Kennedy verzichten mussten. Für ihm rückte der 19-jährige Danas Kazakevicius vom Koop-Partner Dragons Rhöndorf auf. Er kam in elf Minuten auf zwei Punkte, vier Rebounds, zwei Assists und einen Ballgewinn.
Bei den Gästen herrschte Ratlosigkeit im Angriff, zumal Darius McGhee blass blieb und keinen einzigen Punkt erzielte. Trainer Marko Stankovic beauftragte Rihards Lomazs mit dem Spielaufbau, der zwar sechs Dreier traf, aber gleich zweimal nach No-Calls gegen ihn vorne stehenblieb. Als die Baskets entschlossener agierten, konnten sie bis zur Pause auf 48:61 verkürzen.
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Im dritten Abschnitt machten die Bonner Dampf und kamen dank eins 9:3-Laufs auf 57:64 (23.) heran. Die Gastgeber, für die es noch im Gegensatz zu den Baskets noch um die Play-Ins ging, verteidigten ihren Vorsprung (79:71, 30.). Mit einem Dreier glich Rivaldo Soares die Partie aus, das 79:79 (34.) war der Lohn für eine deutlich aggressivere Defense. Nun legte der MBC immer zwei Zähler vor, die Gäste zogen nach. Nach dem 92:92 (39.) versenkte der starke Spencer Reaves einen Distanzwurf im Bonner Korb.
In der Schlussminute waren die Baskets gezwungen, schnell abzuschließen. Da dies nicht funktionierte, stoppten sie die Angriffe des MBC mit Fouls. An der Freiwurflinie machten die Hausherren den Sack zu. Somit endete die Saison für Bonn nach dem 86:90 gegen Bayern München, das das Aus im Kampf um die Play-Ins bedeutete, mit einer weiteren Niederlage.
Auch der Coach hatte ein Déjà-vu: „Wir haben das schon oft erlebt in dieser Saison: Wir geraten im ersten Viertel hoch in Rückstand, geben danach alles und kommen ins Spiel zurück. Wir haben eine sehr gute zweite Halbzeit gespielt, aber auf diesem Niveau reicht das nicht. Unsere Anfangsphase war ohne Energie, ohne Fokus und nicht akzeptabel. Der hohe Rückstand zu Beginn war spielentscheidend“, sagte Stankovic.
Nun geht es an die Verhandlungstische. Wer in der kommenden Saison im Kader der Bonner stehen wird, ist derzeit noch offen. Die Verträge der meisten Spieler laufen aus. Lediglich Jonathan Bähre, Lars Thiemann und Janne Müller besitzen ein gültiges Arbeitspapier für die kommende Spielzeit.
Bonn (Punkte/Dreier): Fleming Jr. (28/2), Kennedy (2), McGhee, Pape (11/1), Griesel (10/1), Soares (5/1), Bähre (7/1), Lomazs (24/6), Hume (5/1), Thiemann, Kazakevicius (2); Rebounds: 32 (Fleming Jr. 7); Assists: 21; Ballverluste: 15 (Fleming Jr. 6); Trefferquote Feld: 49,3 % (34/69); Dreierquote: 40,6 % (13/32).
MBC (Punkte/Dreier): Devoe (24/3), Edigin (18/1), Reaves (16/5), Callison (16/3), Brewer (13/1), Johnson (7/1), Tkachenko (6/1), Kovacevic, Bryant; Rebounds: 33 (Edigin 11); Assists: 22 (Callison 10); Ballverluste: 12; Trefferquote Feld: 52,2 % (35/67); Dreierquote: 45,5 % (15/33).