Köln – Es war ungemütlich im Sportpark Höhenberg. Der Himmel hatte sich verfinstert, dazu wehte ein frischer Wind über die verwaiste Tribüne. Auch aus sportlicher Sicht hielt der Dienstagabend nichts Schönes bereit für den FC Viktoria Köln. Der Fußball-Drittligist erlitt mit dem 1:3 (1:2) gegen den SV Meppen die bereits dritte Niederlage im vierten Spiel nach der Corona-Zwangspause und muss sich wieder größere Sorgen um den Klassenerhalt machen. „Es ist absolut enttäuschend, wie wir die Tore bekommen haben“, schimpfte Pavel Dotchev über wiederkehrende Defensivaussetzer seiner Mannschaft.
Die spannendste Personalfrage hatte Kölns Trainer im Tor zu klären. Nachdem sich André Weis beim Aufwärmen vor der Partie bei Waldhof Mannheim (1:2) einen Muskelfaserriss im Hüftbeuger zugezogen hatte, stand Dotchev bei der Benennung des Vertreters vor der Wahl zwischen Sebastian Patzler und Daniel Mesenhöler. Obwohl Patzler in Mannheim eine überzeugende Leistung abgerufen hatte, entschied sich der Bulgare für Mesenhöler, der bis zu seiner Schulterverletzung im November 2019 Stammtorhüter war.
Undav nimmt früh das Geschenk an
Das Spiel begann jedoch höchst unglücklich für Mesenhöler. In der achten Minute geriet ein Rückpass von Innenverteidiger Dominik Lanius unter Bedrängnis viel zu kurz. Meppens Torjäger Deniz Undav nahm das Geschenk dankend an und tunnelte den Viktoria-Schlussmann zum 0:1. Überhaupt hatten die Kölner gerade in der Anfangsphase einige Probleme mit dem aggressiven Anlaufen der Emsländer.
Erst nach etwa 20 Minuten konnten sich die Hausherren besser befreien und einen gelungenen Spielzug zum Ausgleich durch Steven Lewerenz verwerten (26.). Dennoch lag Dotchevs Team in einer intensiven Begegnung zur Pause zurück: Nach einem Meppener Eckstoß landete Albert Bunjakus Kopfballklärungsversuch bei Valdet Rama, der aus dem Hinterhalt ungedeckt mit einem noch abgefälschten Flachschuss auf 1:2 stellte (33.).
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Nach Wiederbeginn vergab zunächst Bunjaku aus kurzer Distanz die Großchance auf den abermaligen Ausgleich (58.). Stattdessen bestrafte Marius Kleinsorge schlecht verteidigende Kölner mit der frühen Vorentscheidung (66.), in deren Folge der Aufsteiger kaum noch Mittel fand gegen leidenschaftliche Gäste. Es passte ins Bild aus Viktoria-Sicht, dass Kapitän Mike Wunderlich zwei Minuten vor dem Ende noch einen Strafstoß verschoss.