Für sein Verständnis für eine Trump-Entscheidung bekommt Friedrich Merz nun Gegenwind aus der eigenen Partei. Um was es geht.
Nach TV-DuellMerz bekommt Widerspruch aus den eigenen Reihen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l), steht neben Friedrich Merz, Union- Kanzlerkandidat und CDU Bundesvorsitzender, vor dem TV-Duell von ARD und ZDF.
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Beim ersten von drei ZDF-Duellen zwischen Olaf Scholz und dem Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz bleiben scharfe Angriffe aus. Uneinigkeiten gab es dennoch einige - zum Beispiel bei der Frage, wie viel Geschlechter es nun gebe.Wie er es finde, dass es für die Trump-Regierung nur zwei Geschlechter gebe, sei „eine Entscheidung, die ich nachvollziehen kann“ – so Friedrich Merz am Sonntagabend live bei ARD und ZDF.
Trump wettert seit Jahren gegen den in seinen Augen „woken Bullshit“, so bezeichnet er die Existenz von mehr als den Geschlechtern „Mann“ und „Frau“. Der neu gewählte US-Präsident will unter anderem Transgender aus dem Militär und aus Schulen verbannen, außerdem Gelder für OPs zur Geschlechtsanpassung von Jugendlichen streichen.
Der Verband der Schwulen und Lesben in der Union (LSU) sieht das anders und ging in einem Instagram-Post direkt auf die Merz-Aussage ein – ohne jedoch den Spitzenkandidaten beim Namen zu nennen.
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„Wir wissen, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt. Die Haltung von Menschen wie Präsident Trump können wir nicht nachvollziehen.“ Dazu zeigte eine Grafik die Worte: „Frau. Mann. Divers.“
LSU betont: CDU/CSU nicht queerfeindlich
Der Verein der Schwulen und Lesben in der Union betonte erneut, dass die beiden Schwesterparteien CDU/CSU nicht queerfeindlich seien und verwies dabei auf das Grundsatzprogramm der Parteien. Diese sprechen sich darin klar für die Rechte von Homo- und Bisexuellen sowie queeren Menschen aus.
LSU: Kulturkampf muss aufhören
Doch auch die Linken hat der LSU bereits mehrfach gemahnt, den „Kulturkampf“ zu beenden und die zunehmenden Polarisierungen der Thematik gerade in der heutigen Zeit kritisiert. Der LSU forderte einen „respektvollen Umgang“. Dessen Bundesvorsitzende Sönke Siegmann betont: „Kulturkampf von rechts und links bedroht gerade den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wir als LSU stellen uns dieser Spaltung entgegen, wollen Brücken bauen, damit alle Menschen in unserem Land in Freiheit und Sicherheit leben können.“ Teile der eigenen Community kritisiert der Verband zu dem für die „andauernden Abwertung der CDU/CSU“.