Bedrohung für BienenAsiatische Hornisse breitet sich in Deutschland aus – Sichtungen auch in Köln

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Ein Asiatische Hornisse (Vespa Velutina) von einem Biologen mit einem Handschuh festgehalten. Sie hat die markante orange-gelbe Färbung.

Die Asiatische Hornisse (Vespa Velutina) breitet sich in Deutschland aus. Sie kann den Menschen stechen – und wurde bereits in Köln gesichtet.

Die Sichtungen der Asiatischen Hornisse in Nordrhein-Westfalen steigen stark an. Einige Imker schlagen Alarm.

Die Asiatische Hornisse breitet sich in den vergangenen Monaten immer stärker in Nordrhein-Westfalen und auch in Köln aus. Die invasive Art, die ursprünglich aus Südostasien stammt, wurde alleine im Jahr 2022 achtmal in Nordrhein-Westfalen gesichtet, darunter auch in Köln. Erst 2020 war die Hornissenart Vespa velutina erstmals in Deutschland entdeckt worden. Vor allem für Bienen könnte die Asiatische Hornisse zum Problem werden.

Die Sichtungen sind vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) bestätigt. Tatsächlich ist aber davon auszugehen, dass noch mehr Tiere in Nordrhein-Westfalen leben und sich dort ausbreiten. Die Europäische Union hat die Asiatische Hornisse als invasive Art eingestuft, deren Ausbreitung bekämpft werden muss. Sie könnte sonst heimische Bienen- und Wespenarten verdrängen.

Asiatische Hornisse: Imker warnen vor Ausbreitung in Nordrhein-Westfalen – Sorge um Bienen

Das LANUV ist vor allem auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen, um die invasive Hornissenart zu bekämpfen. Ziel sei es, die Nester zu zerstören, bevor die Königinnen sich weiter ausbreiten können. „Sie kommt jetzt langsam rüber, es ist eine neue Bedrohung für unsere Bienen“, sagt Dirk Franciszak, Vorsitzender des Imkerverbands Rheinland, der Deutschen Presse-Agentur.

Asiatische Hornissen sind meist deutlich kleiner als die Europäische Hornisse (Vespa cabro). Sie sind überwiegend dunkel gefärbt und haben eine gelbe Stelle am Kopf. Ihre Nester hängen in der Regel versteckt in Baumkronen und sind daher besonders schwer zu erkennen. Es ist unklar, wie viele Asiatische Hornissen bereits in Deutschland leben.

Asiatische Hornisse: Menschen können von invasiver Art gestochen werden

Eingeschleppt wurde die invasive Art laut Informationen des NABU durch asiatische Importwaren in Frankreich, seitdem breitet sie sich jährlich mit einer Geschwindigkeit von rund 78 Kilometern pro Jahr aus. In Deutschland wurde das erste Tier 2014 in Baden-Württemberg gesichtet, seitdem gibt es Vorkommen in Süddeutschland, am Oberrhein, aber auch in Nordrhein-Westfalen und Hamburg.

Asiatische Hornissen sind von Natur aus nicht aggressiv, können aber Menschen stechen. „Die Tiere verhalten sich friedlich und defensiv, reagieren aber empfindlich auf Annäherungen unter zwei Metern an ihr Nest“, zitiert der NABU Expertin Melanie von Orlow. Die Stiche der Asiatischen Hornisse seien ähnlich stark wie die heimischer Wespenarten.

Asiatische Hornisse: Parallelen zur Nosferatu-Spinne – weitere Sichtungen in Köln?

Die Asiatische Hornisse ist nach der Nosferatu-Spinne die nächste invasive Art, die sich in Nordrhein-Westfalen stark ausbreitet. Im vergangenen Jahr war die schwarze und markant gemusterte Spinne, die auch beißen kann, vermehrt in Köln und der Region gesichtet worden.

Eine Ausbreitung, auch im Frühjahr und Sommer 2023, sei in Nordrhein-Westfalen unumkehrbar, die Auswirkungen auf das Ökosystem sind noch unklar. Dass mehr Asiatische Hornissen nach Köln und in die Region kommen, scheint sicher: Im benachbarten Belgien gibt es bereits eine dichte Population der invasiven Art.

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