Nur ein Passagier kam bei der Katastrophe mit dem Leben davon. Die Suche nach der Ursache läuft auf Hochtouren.
Grenzt an ein WunderSo überlebte ein Passagier den verheerenden Flugzeugabsturz in Indien

Der indische Premierminister Narendra Modi besuchte Vishwash Kumar Ramesh im Krankenhaus.
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Wie durch ein Wunder hat ein Passagier den verheerenden Flugzeugabsturz einer vollbesetzten Boeing in Indien überlebt. Bei dem Überlebenden handelt es sich um einen britischen Staatsangehörigen indischer Herkunft, der in Indien mit seinem Bruder Verwandte besucht habe. Die Nähe zum Notausgang rettete ihm offenbar das Leben.
Der Überlebende wird derzeit in einem Krankenhaus behandelt, wie die Gesundheitsbehörde des Bundesstaates Gujarat angibt. Laut Medienberichten handelt es sich dabei um den 40-jährigen britischen Staatsbürger Vishwash Kumar Ramesh.
Brite überlebt als einziger Flugzeugabsturz in Indien
Der Brite saß demnach auf Sitzplatz 11A. Er gab an, durch die heftige Erschütterung beim Aufprall aus dem Sitz geschleudert worden zu sein. Sein Körper blieb jedoch zwischen den Sitzreihen und Trümmern relativ geschützt. Nach dem Absturz verließ er die brennende Boeing durch den Notausstieg.
Der Mann sei desorientiert gewesen und habe Verletzungen am ganzen Körper davongetragen, sagte ein Arzt. „Aber er scheint außer Gefahr zu sein.“ Auf einem Video ist zu sehen, wie er torkelnd und blutüberströmt von Schaulistigen befragt wird.
Boeing Dreamliner von Air India abgestürzt – nur ein Überlebender
Nachdem Ramesh in ein örtliches Krankenhaus gebracht worden war, bekam er hohen Besuch. Der indische Premierminister Narendra Modi schaute in der Klinik bei ihm vorbei, um sich nach seinem Befinden zu erkundigen.

Kurz nach dem Abflug stürzt ein Dreamliner in ein Wohngebiet in Indien ab.
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Modi habe sich bei einem Besuch in Ahmedabad von dem Mann erzählen lassen, wie er trotz Verletzungen entkommen sei, berichtete der indische Sender NDTV. Der Mann habe Modi erzählt, er habe nach dem Aufprall der Maschine am Boden seinen Sicherheitsgurt lösen und die Maschine verlassen können. Jemand habe ihn dann zu einem Krankenwagen gebracht.
Die Fluggesellschaft Air India setzte unterdessen einen Krisenstab und ein Hilfsteam für Angehörige ein. Mit Flügen aus Neu Delhi und Mumbai sollen die Angehörigen der verunglückten Flugzeuginsassen nach Ahmedabad gebracht werden, um bei der Identifizierung der Leichen zu helfen. „Es werden Vorkehrungen für DNA-Tests getroffen“, sagte ein Gesundheitsbeamter vor Journalisten.
Ahmedabad, die größte Stadt im westindischen Bundesstaat Gujarat, hat rund acht Millionen Einwohner. In der Umgebung des verkehrsreichen Flughafens liegen dicht besiedelte Wohngebiete.
Dreamliner in Indien abgestürzt – Suche nach Ursache läuft auf Hochtouren
Bei den 230 Passagieren des Fluges AI-171 auf dem Weg nach London handelte sich laut Air India um 169 Inder, 53 Briten, sieben Portugiesen und einen Kanadier. Zudem waren demnach zwölf Besatzungsmitglieder an Bord. 24 Menschen wurden nach Behördenangaben am Boden getötet, als das Flugzeug in ein Wohngebiet stürzte
Die Suche nach der Ursache für das Unglück läuft unterdessen auf Hochtouren. Unbestätigten Berichten zufolge kam kurz vor dem Unglück ein „Mayday“-Ruf aus dem Cockpit. Einer von zwei Flugschreibern sei gefunden worden, berichtete die Zeitung „Hindustan Times“.
Die britische Flugunfallbehörde AAIB kündigte an, ein eigenes Team nach Indien zu schicken, um die dortigen Ermittlungen zu unterstützen. Auch US-Präsident Donald Trump bot Hilfe an. Der Flugzeughersteller Boeing erklärte sich ebenfalls bereit, die Ermittlungen zu unterstützen. (mbr/afp/dpa)