Eine Frau hatte angegeben, in der Innenstadt Opfer einer Straftat geworden zu sein. Der Fall hatte bei der Polizei Sorge ausgelöst.
Verbrechen erfundenVorgetäuschte Vergewaltigung hält Stuttgart tagelang in Atem

Stuttgart: Der Eingang in die Königstraße mit Schlossgartenquartier. Hier soll es zu einer Vergewaltigung gekommen sein. Die Tat stellte sich später als frei erfunden heraus.
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Ein angeblicher Kriminalfall hat Stuttgart mehr als eine Woche lang in Atem gehalten. Nun stellte sich heraus: Die Vorwürfe waren frei erfunden.
Am Montag (31. Juli) war eine Anzeige bei der Stuttgarter Polizei eingegangen. Eine 27-Jährige hatte angegeben, am frühen Samstagmorgen (29. Juli) auf der Königstraße vergewaltigt worden zu sein. Die Frau sagte, sie sei gegen 4 Uhr zu Fuß in Richtung Hauptbahnhof gegangen und dabei von drei Männern angesprochen und nach Feuer gefragt worden. Als sie weitergehen wollte, sollen zwei der Männer sie fest und der dritte vergewaltigt haben. Im Anschluss flüchteten die Täter angeblich in unbekannte Richtung.
Angebliche Vergewaltigung in Stuttgart: Polizei fahndete nach Tätern
Die Polizei der Baden-Württembergischen Hauptstadt suchte anschließend nach Zeugen für die Vergewaltigung – mit einer Täterbeschreibung. Demnach hatten zwei der Männer kurze dunkle Haare und einen Dreitagebart.
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In Stuttgart hatte der Fall zu Aufregung geführt und eine Debatte um die öffentliche Sicherheit ausgelöst. Die Königstraße in der Innenstadt ist auch nachts belebt, und erst im vergangenen Jahr war die Videoüberwachung hier ausgeweitet worden. Allerdings offenbar nicht in dem nun betroffenen Abschnitt der Straße. Seit Samstag hatte die Polizei aber ihre Präsenz laut SWR in diesem Bereich über mehrere Tage verstärkt.
Dass die Tat auf der viel frequentierten Einkaufsstraße passieren konnte, bereite der Polizei Sorge, wird der Stuttgarter Polizeipräsident Markus Eisenbraun zitiert. In den sozialen Medien hatten der Fall und die Täterbeschreibung rassistische Kommentare ausgelöst.
Vergewaltigung in Stuttgart war erfunden
Am Montag (7. August) stellte sich dann heraus, dass das angebliche Opfer die Straftat erfunden hat. „Die Ermittlungen der Kriminalpolizei und die Auswertung der gesicherten Spuren ergaben, dass die angezeigte Tat erfunden war“, heißt es in einer knappen Mitteilung der Polizei vom Nachmittag. Die 27-Jährige erwarte nun eine Anzeige wegen des Vortäuschens einer Straftat.
Die Frau habe bei einer weiteren Vernehmung gestanden, sich die Vergewaltigung ausgedacht zu haben, berichten Medien. Zu den Hintergründen und der Motivation der 27-Jährigen gibt es bislang offenbar keine Anhaltspunkte. (cme)