Brand in St. SeverinPolizei geht beim Feuer in Lindlars Kirche von Brandstiftung aus

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Brandrauch in St. Severin am Montag. 

Lindlar – Ein Tag nach dem Brand in St. Severin ist das Portal der katholischen Pfarrkirche noch geschlossen. Die Brandermittler der Polizei wollen noch Spuren sichern, sie gehen von Brandstiftung aus. Ein technischer Defekt ist nach Angaben der Kreispolizei ausgeschlossen. Wie lange die Kirche verschlossen bleibt, ist noch nicht klar. Und: Welchen Schaden der Brand tatsächlich angerichtet hat. Klar ist hingegen, dass ein mutiger Lindlarer Schlimmeres verhindert hat.

Am Montagmittag hatte in St. Severin Lindlar die Polsterauflage auf einer Kirchenbank gebrannt. Die Auflagen bestehen aus ummanteltem Schaumstoff, der stark gequalmt hat. Glück im Unglück: Durch den starken Rauch, war der Brand in der Nachbarschaft schnell bemerkt worden.

Mann aus der Nachbarschaft löscht das Feuer

Der Mann aus der Nachbarschaft der Kirche schüttete zwei Eimer Wasser auf die brennende Kirchenbank. „Die hatte er sich schnell organisiert“, berichtet Hans Klever vom Bauausschuss des Kirchenvorstands. Lindlars Pfarrer Martin Reimer: „Das kann man gar nicht hoch genug anrechnen, diesen Mut“.

Die Kirchengemeinde müsse nun sicher gehen, dass es durch den Brandrauch keine Schadstoffbelastung mehr in der Kirche gebe, so der Pfarrer. Das betrifft auch die Kirchenkunst. Aber vor allem die Orgel muss untersucht werden. Dazu hat die Kirchengemeinde Kontakt mit dem Erzbistum aufgenommen, Spezialisten sollen St. Severin untersuchen.

Kirchenkunst und Orgel durch Brandrauch gefährdet

Auch die schnelle Reaktion der Feuerwehr habe schweren Schaden an Kunst und Orgel verhindert: Die Feuerwehr baute schnell leistungsstarke Lüfter auf und sperrte die Straßen um die Kirche weiträumig ab, um den Qualm aus dem Kircheninneren abziehen zu lassen.

Polizei sucht Zeugen

Die Brandermittler sind auch auf der Suche nach Zeugen, denen am Montagmittag um 13.30 Uhr etwas Verdächtiges rund um St. Severin aufgefallen ist oder die Hinweise auf Personen oder Fahrzeuge machen können. Hinweise an die Kreispolizei in Gummersbach unter Telefon 02261/8199-0.

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Auch im benachbarten Kürten laufen Ermittlungen der dort zuständigen Kripo aus Bergisch Gladbach. Denn in Kürten hat es in gleich drei katholischen Kirchen in den vergangenen Wochen Vandalismus gegeben: In St. Antonius Einsiedler in Bechen, in St. Johannes Baptist und in St. Margareta Olpe. In Bechen war es Ende August ein Gesangbuch, das Unbekannte anzündeten. Kirchenbesucher fanden später das verkohlte Gotteslob.

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