Reitverein WipperfürthUnbekannter sticht auf zwei Pferde ein

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Lisa Tintelnot vom vom Vorstand fürchtet um die anderen Tiere des Vereins.

Lisa Tintelnot vom vom Vorstand fürchtet um die anderen Tiere des Vereins.

Wipperfürth – Ein Unbekannter hat auf der Koppel des Reitvereins in Oberröttenscheid zwei Pferde mit einer scharfen Klinge verletzt, und zwar so schwer, dass eines der Tiere eingeschläfert werden musste. Die Polizei ermittelt wegen Tierquälerei.

Die Tat geschah am Donnerstagmorgen, bestätigt der Verein. „Sieben unserer acht Schulpferde sowie drei Pferde, die bei uns eingestellt sind, waren zusammen auf der Weide, von 6.30 bis gegen 10.30 Uhr“, berichtet Evelyn Reinholz, die 1. Vorsitzende.

Als die Pferde in den Stall zurückkamen, habe eines des Einstellpferde am Hinterlauf eine pulsierende Wunde gehabt, die von einem Tierarzt versorgt werden musste. Eines der Schulpferde stand nur noch auf drei Beinen. „Der Tierarzt hat dann festgestellt, dass jemand die Sehnen am Hinterlauf durchtrennt hat“, berichtet die Vorsitzende.

Verlust des Tieres ein schwerer Schlag

Die Verletzungen, das habe der Tierarzt fest gestellt, rührten eindeutig von einer scharfen Klinge her. Das Pferd sei nicht mehr zu retten gewesen und musste eingeschläfert werden. „Das war unser größtes, schönstes und bestes Schulpferd“, beklagt Lisa Tintelnot, die 2. Vorsitzende des Reitvereins. Das zweite Tier mit der Wunde hatte Glück im Unglück , weil es Gamaschen trug und die Wunde deshalb nicht ganz so schwer war. „Wir sind wütend, dass jemand wehrlose Tiere angreift, solche Leute müsste man kriegen“, so Tintelnot.

Der Reitverein hat Anzeige erstattet, die Polizei hat dies bestätigt. „Leider haben wir bislang keine Hinweise auf mögliche Täter“, sagt Reinholz. „Ich bin einfach nur fassungslos. Seit 43 Jahren bin ich Mitglied im Reitverein und kenne mich in der Reiterszene aus, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt.“ Die Pferde würden jeden Morgen für ein paar Stunden auf der Koppel grasen. „Das Gelände ist von der Straße aus einsehbar, wir können die Tiere nicht jeden Morgen überwachen“, sagt Reinholz.

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Für den Reitverein Wipperfürth, der nach sechs Monaten Lockdown erst seit zwei Wochen wieder Reitunterricht anbieten darf, sei der Verlust eines Pferdes ein schwerer Schlag, auch finanziell. „Wir haben insgesamt acht Schulpferde, die sind unser Kapital“, sagt die Vorsitzende.

Der Verein möchte deshalb gemeinsam mit der Volksbank Berg eine Crowdfunding-Aktion starten und hofft, mit dem gespendeten Geld ein neues Schulpferd kaufen zu können. Die Polizei sucht Zeugen, die Hinweise auf den oder die Täter oder Täterinnen oder ein verdächtiges Fahrzeug geben können. Hinweise unter Telefon (0 22 61) 81 990.

Hass auf Pferde zeigt sich häufiger

Dass Pferde auf der Koppel Opfer von Menschen werden, die sie bewusst verletzen, kommt immer wieder vor. Erst im März dieses Jahres wurden an unterschiedlichen Orten im Kölner Norden zwei Pferde durch Messerstiche schwer verletzt, berichtet die Polizei. In Fühlingen und Rheinkassel hatte ein Unbekannter die Tiere attackiert.

Im September 2020 schließlich waren die Pferdehalter einer ganzen Region wochenlang in Angst. Im Rhein-Neckar-Kreis hatte ein Unbekannter zwischen Juni und September 2020 sieben Tiere verletzt, eines musste eingeschläfert werden. Die Taten ereigneten sich auf Höfen und Stallanlagen in den Stadtgebieten von Mannheim und Heidelberg und in der Nähe von Neckargemünd.

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