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Steigender SilberkursSilber ist zu teuer für Sammelmünzen – Herausgabe gestoppt

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Die gestoppte Sammlermünze zu den Heiligen Drei Königen im Entwurf

Die gestoppte Sammlermünze zu den Heiligen Drei Königen im Entwurf

Weil der Silberpreis zu hoch ist, wird unter anderem die Weihnachtsmünze der Bundesbank vorerst nicht erscheinen.

Viele Menschen warten gerade in der Vorweihnachtszeit sehnsüchtig auf die regelmäßig herausgegebenen Silbermünzen der Bundesbank. In diesen Tagen hätte eine solche Prägung im Wert von 25 Euro mit dem Motiv der Heiligen Drei Könige erscheinen sollen. Im Frühjahr sollte zudem eine Münze veröffentlicht werden, die die Wuppertaler Schwebebahn zeigt. Nun aber hat das Bundesfinanzministerium die Reißleine gezogen: Produktion und Ausgabe der Münzen sind gestoppt. Der Grund dafür ist der seit Monaten steigende Silberpreis.

Preis mehr als verdoppelt

„Infolge des starken Anstiegs des Silberpreises liegt der Materialwert der deutschen 20-Euro- beziehungsweise 25-Euro-Silbermünzen zwischenzeitlich deutlich über dem jeweiligen Nennwert“, erklärte ein Ministeriumssprecher auf Anfrage. Die Herausgabe sei deshalb zurückgestellt: „Handlungsoptionen für eine spätere Ausgabe der Münzen – gegebenenfalls mit angepassten Parametern – werden derzeit geprüft.“ Tatsächlich hat sich der Preis für das Edelmetall in der letzten Zeit rasant entwickelt. Derzeit müssen für ein Kilo Silber gut 1.610 Euro gezahlt werden. Zum vergangenen Jahreswechsel waren es noch 893 Euro, im Januar 2024 zeitweise sogar nur 665 Euro – unter dem Strich also mehr als eine Verdopplung innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit.

Gerade die Münze „Weihnachten – Heilige Drei Könige“ war von Sammelnden sehnsüchtig erwartet worden. Die damalige Bundesregierung hatte bereits Anfang Dezember 2024 beschlossen, dass dieses Motiv die 2021 begonnene Festtags-Serie fortsetzen sollte. Die Herausgabe zu Weihnachten sei „einem der wichtigsten Feste der Christenheit gewidmet, das tief in der Kultur und im Brauchtum unseres Landes verwurzelt ist“, hieß es seinerzeit zur Begründung.

Zwei Münzen waren angekündigt

Die Heiligen Drei Könige, die in der Weihnachtsgeschichte des Matthäus-Evangeliums erwähnt sind, waren durch den Stern von Bethlehem zu Jesus geführt worden. Die Münze mit einem Durchmesser von 30 Millimetern und einem Gewicht von 22 Gramm sollte zum Nennwert von 25 Euro herausgegeben werden. Der Entwurf stammte vom Künstler Christian Dögerl aus Marquartstein und zeigte neben den Heiligen Drei Königen das Christuskind in der Krippe und im Hintergrund zwei Dromedare. Über der Szene sollte der Stern von Bethlehem mit Schweif im Freifeld erscheinen. Das Prägezeichen „D“ hätte auf das Bayerische Hauptmünzamt in München hingewiesen.

Erst im April dieses Jahres, als die Silberpreise bereits anzogen, hatte die Bundesregierung dann die Veröffentlichung der Gedenkmünze zum 125-jährigen Bestehen der Wuppertaler Schwebebahn beschlossen. Als 20-Euro-Münze mit 18 Gramm Gewicht und einem Durchmesser von 32,5 Millimeter sollte sie in Berlin geprägt erscheinen – was jetzt auch erst einmal nicht geschieht.

Welche Varianten von den Fachleuten im Finanzministerium nun geprüft werden, wollte ein Sprecher nicht weiter erläutern. Den Nennwert in Euro oder den Silberanteil zu verändern, könnte unter Umständen die Akzeptanz bei Sammlerinnen und Sammlern schmälern. Gleichwohl ist der komplette Verzicht auf die Herausgabe für den interessierten Personenkreis auch ein Ärgernis – zumal noch jetzt in der Vorweihnachtszeit.