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PreisdruckLeverkusener Kunststoffkonzern Covestro schreibt rote Zahlen

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Covestro-Logo vor der Konzernzentrale in Leverkusen.

Covestro-Logo vor der Konzernzentrale in Leverkusen. 

Der Leverkusener Kunststoff-Konzern Covestro ist in einem schwierigen Marktumfeld tiefer ins Minus gerutscht. 

Der Gegenwind ist mächtig. Weltweit starker Wettbewerbs- und Preisdruck, eine anhaltend schwache Nachfrage und ein daraus resultierendes Überangebot in wichtigen Märkten belasten Covestro. Dazu kam noch ein Brand in einer externen Umspannstation im Chempark Dormagen, der zu einem Produktionsstillstand in mehreren Betrieben geführt hat.

Der Konzernumsatz im dritten Quartal verringerte sich um zwölf Prozent auf 3,2 Milliarden Euro, teilte der Kunststoffhersteller am Donnerstag mit. Das operative Ergebnis Ebitda lag bei 242 Millionen, wobei sich der Brand in einem mittleren zweistelligen Millionen-Bereich negativ ausgewirkt habe. Das Konzernergebnis belief sich auf minus 47 Millionen, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Gewinn von 33 Millionen eingefahren werden konnte.

Das dritte Quartal hat einmal mehr gezeigt, wie anspruchsvoll das Umfeld für unsere Industrie bleibt.
Markus Steilemann, Covestro-Chef

„Das dritte Quartal hat einmal mehr gezeigt, wie anspruchsvoll das Umfeld für unsere Industrie bleibt“, sagt Konzern-Chef Markus Steilemann. Er verwies auf ein im abgelaufenen Jahr aufgelegtes Sparprogramm, bei dem Covestro mit insgesamt rund 320 Millionen realisierter Einsparungen bis Ende 2025 klar auf Kurs. Eingespart werden sollen jährlich 400 Millionen bis 2028 zu erreichen. Davon entfallen rund 250 Millionen auf das Jahr 2025.

„Wir handeln entschlossen, um unsere finanzielle Stabilität zu sichern und gleichzeitig weiter dort zu investieren, wo wir unsere Wettbewerbsfähigkeit langfristig stärken“, sagte Finanzvorstand Christian Baier. Die Übernahme von Pontacol und die Vereinbarung mit Vencorex stehen exemplarisch dafür. Pontacol stärkt das Foliengeschäft. Übernommene Produktionsstandorte in der Schweiz und Deutschland eröffneten zusätzliche Innovations- und Wachstumsmöglichkeiten, insbesondere in den Bereichen Medizintechnik, Mobilität und Textilindustrie. Durch die Vereinbarung mit Vencorex übernimmt Covestro zwei Produktionsgesellschaften für HDI-Derivate in Rayong (Thailand) und Freeport, Texas (USA) und stärkt den Bereich rund Beschichtungen und Klebstoffe.

Jahresprognose konkretisiert

Im bisherigen Jahresverlauf belief sich der Konzernumsatz von Covestro auf 10 (Vorjahreszeitraum: 10,8) Milliarden Euro. Das Ebitda erreichte 649 (880) Millionen, das Konzernergebnis sank auf minus 266 (-74) Millionen. Covestro hat seine Prognose innerhalb der ausgegebenen Bandbreiten konkretisiert. Das Unternehmen erwartet für das Gesamtjahr 2025 ein Ebitda zwischen 700 und 800 Millionen. Bisher waren 700 Millionen bis 1,1 Milliarden als Bandbreite von Covestro angegeben worden.

An der Börse legte die Covestro-Aktie am Donnerstag leicht zu. Am Nachmittag notierte das Papier bei 59,60 Euro, knapp ein Prozent höher als am Vortag. Der arabische Ölkonzern Adnoc und Covestro hatten sich im vergangenen Jahr auf die Übernahme des deutschen Kunststoffherstellers für rund 16 Milliarden inklusive Schulden geeinigt. Für Adnoc ist es der bisher größte Zukauf. Das Vorhaben wird von der EU-Kommission geprüft.