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Rheinisches RevierWie der Tagebau-See Garzweiler gestaltet werden soll

Lesezeit 2 Minuten
So groß soll der Garzweiler-See einmal werden.

So groß soll der Garzweiler-See einmal werden.

Aus dem Rheinischen Revier wird eine Seenlandschaft. Das dauert zwar noch bis Mitte des Jahrhunderts. Aber geplant werden muss der Landschaftsumbau jetzt.

Die Liste der größten Seen NRWs und auch Deutschlands muss umgeschrieben werden. Bereits ab 2030 soll nach Ende des Braunkohletagebaus in Inden dort ein See entstehen. Der wird mit über 1000 Hektar einmal deutlich größer als der Tegernsee und wohl auch rund 100 Hektar größer als der Möhnesee, bislang der größte See in NRW. Vier Mal so groß soll der Tagebausee in Hambach werden. Und der zweitgrößte Tagebausee entsteht nach bisheriger Planung ebenfalls ab 2030 mit einer Fläche von 2000 Hektar in Garzweiler. Gefüllt werden soll er mit Rheinwasser ab der Mitte der 2030 Jahre.

Online-Umfrage gestartet

Wie der See in Garzweiler genutzt und das Umfeld gestaltet werden soll, das können ab Montag, den 15. April die Menschen aus den Anliegerkommunen in einer Online-Umfrage sagen. Die nimmt laut dem Zweckverband Landfolge Garzweiler, der für Entwicklung und Umsetzung der Umgestaltung der Gegend rund um Garzweiler verantwortlich ist, 15 Minuten Zeit in Anspruch und läuft bis zum 5. Mai. Es geht dabei um mögliche Nutzungen des Sees oder um die Gestaltung der Uferbereiche. Aber auch darum, wo zukünftig Platz für neues Wohnen und Gewerbe entsteht und wie zukünftig Erneuerbare Energien produziert werden.  Die Teilnahme ist ohne Registrierung anonym möglich.

Neben Mönchengladbach werden Erkelenz, Jüchen, Grevenbroich, Titz und Bedburg direkt im Umfeld des Sees liegen. Durch die Verkleinerung des Tagebaus liegt etwa Keyenberg, eines der fünf Erkelenzer Dörfer, die nicht abgebaggert werden, direkt am See.  Erste Nutzungen sind voraussichtlich bereits rund zehn Jahre nach Start der Seebefüllung möglich.

Im Herbst gibt es geführte Touren

Fachbüros sollen dann mit Experten von RWE Power und aus den Kommunen unter der Projektleitung von Professorin Christa Reicher einen Masterplan erstellen. Ideen und Konzepte werden zusammengetragen und an den vorgezogenen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung angepasst. Nach der Online-Befragung gibt es am 21. Mai in Erkelenzer eine Planungswerkstatt und weitere Veranstaltungen sowie im Herbst auch Touren durch das Gebiet. 

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