„Henker und Richter“Messerstecher auf Burg Satzvey

Lesezeit 3 Minuten
Gruppenbild auf Burg Satzvey: Dorothea Walda (v. l.) alias Oma Hedwig wird vom Fotografen, dem Produzenten Mario Krebs, dem Regieassistenten Peer Menke und einer Assistentin für die Filmaufnahmen in Szene gesetzt. (Foto: Profipress)

Gruppenbild auf Burg Satzvey: Dorothea Walda (v. l.) alias Oma Hedwig wird vom Fotografen, dem Produzenten Mario Krebs, dem Regieassistenten Peer Menke und einer Assistentin für die Filmaufnahmen in Szene gesetzt. (Foto: Profipress)

SATZVEY – Ein bunter Mittelaltermarkt, Ritter mit schweren Kettenhemden und fein gekleidete Burgherren - auf Burg Satzvey finden zurzeit allerdings keine Ritterspiele statt, sondern das Fernsehen ist zu Gast. Für die neue ARD-Vorabendserie „Henker und Richter“ hält die idyllische Wasserburg einmal mehr als Kulisse her.

„Wir haben uns für diesen Drehort entschieden, weil er nah an Köln liegt und man hier schon reichlich Dreh-Erfahrung hat“, sagt Mario Krebs. Der Produzent und Geschäftsführer der Eikon Media GmbH zeichnete bereits für die Eifelkrimis „Mord mit Aussicht“ verantwortlich. „Richter und Henker“ spielt allerdings nicht in der Eifel, sondern in der fiktiven Kleinstadt Bürdringhausen, „im Speckgürtel des Ruhrgebiets“. Dorthin wurde auch Burg Satzvey in der Serie verlegt.

Dort gibt es ein jährliches Ritterspektakel, an dem zahlreiche Bewohner des Orts teilnehmen. Laut Handlung wird der Geschäftsführer der Veranstaltungsfirma mit einem Messer schwer verletzt. Staatsanwältin Saskia Henker alias Rike Schmid nimmt die Ermittlungen auf. „Henker ist eine junge, dynamische Staatsanwältin, die erst noch lernen muss, dass man an einem kleinen Amtsgericht die Leute kennt, die man anklagt. Da fehlt ihr zu Beginn noch das Gespür“, so Krebs.

Damit die Rechtsfälle in der Serie korrekt verhandelt werden und sich keine fachlichen Fehler einschleichen, wurde ein Rechtsanwalt als Fachberater hinzugezogen. „Alle Fälle sind mit ihm abgesprochen. Für einen Mordfall hat er uns sogar die Idee geliefert“, freut sich Krebs.

Neben den Mordermittlungen stehen in „Henker und Richter“ auch zwischenmenschliche Beziehungen im Fokus. Die Staatsanwältin muss sich mit dem alteingesessenen Richter Klaus Wagenführer (Martin Lindow), der zudem noch Trainer der örtlichen Frauenfußballmannschaft ist, und sich permanent in die Ermittlungen einmischt, auseinander setzten. Auch der selbst ernannte Star-Anwalt Johannes Bulitta (Moritz Lindbergh) hat sich an seinen Arbeitsablauf gewöhnt. Der wird von Staatsanwältin Henker mächtig durcheinander gewirbelt.

Beim Messerangriff während der Ritterspiele stehen Richter, Anwalt und Polizist Peter Schulte (Golo Euler) in unmittelbarer Tatortnähe, bekommen aber nichts mit. „Sie haben aber eine gute Entschuldigung, denn sie mussten sich auf ihre Rollen bei den Ritterspielen konzentrieren oder waren im Dienst“, verrät Krebs. Der Richter spielt einen mittelalterlichen Scharfrichter mit großen Beil und der Anwalt mimt den Rächer der Armen, Robin Hood.

Neben ihrem Beruf muss sich Henker auch um ihre Oma Hedwig Holtkamp (Dorothea Walda) kümmern. Das westfälische Urgestein tritt beim Ritterfest als Wahrsagerin auf. Beim dreitägigen Dreh in Satzvey kamen 85 Statisten und Laiendarsteller zum Einsatz. Krebs Plan, der im Herbst einen Tatort in Berlin produziert, ging auf: Es sah wirklich täuschend echt nach Mittelaltermarkt aus.

Und wer sich wundert, dass in den Krimis alle Verdächtigen immer sofort ein Alibi haben, dem verrät Krebs: „Wir zeigen im Film nur eine gefühlte Realität. Die Wirklichkeit sieht anders aus.“

Die 16-teilige Serie mit einer Folge, die in Satzvey gedreht wurde, soll donnerstags im ARD-Vorabendprogramm zu sehen sein, Erstausstrahlung ist am 27. Oktober.

Rundschau abonnieren