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Konzert in KölnJugendchor St. Stephan schenkt pure Weihnachtsfreude

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Freude, die ansteckt: der Jugendchor St. Stephan beim Weihnachtskonzert in der Kölner Oper.

Freude, die ansteckt: der Jugendchor St. Stephan beim Weihnachtskonzert in der Kölner Oper.

1000 Euro spendet der Jugendchor St. Stephan aus dem Erlös seiner Weihnachtskonzerte an die Rundschau-Altenhilfe.

Vom „schönsten Jeschenk“ singt Solistin Stefanie, ein Geschenk, das man nicht kaufen kann: ein Lachen, die Sonne, den Mond und die Sterne. Die Karten für das Weihnachtskonzert „Sing' Halleluja!“ des Jugendchor St. Stephan kann man zwar kaufen. Ein Geschenk sind die zweieinhalb Stunden trotzdem.

„53 Engel“ von den Höhnern

Denn das abwechslungsreiche Programm in der Kölner Oper im Staatenhaus reißt alle mit: Das Publikum darf singen, im Rhythmus klatschen, die Taschenlampen schwenken. Auf klassische Lieder wie „Leise rieselt der Schnee“ oder „O du fröhliche“ folgen moderne wie „Santa Claus is coming“. Und auch der Karneval hat sich längst einen Platz in der Vorweihnachtszeit erobert: Ob „53 Engel“ der Höhner, gesungen vom 16-jährigen Paul, oder „Stääne“ von den Klüngelköpp - passt wunderbar.

Die Moderation von Chorleiter Michael Kokott trägt zur guten Stimmung bei. Gleich zu Beginn verspricht er: „Nächstes Jahr treffen wir uns am Offenbachplatz wieder.“ Ein Running-Gag schon seit vielen Jahren, weil die Sanierung der Oper einfach nicht gelingen will. Doch: „Diesmal glaube ich wirklich daran.“

1000 Euro für die Altenhilfe: Chorleiter Michael Kokott überreicht Julia Heinen (links) symbolisch ein Geschenk.

1000 Euro für die Altenhilfe: Chorleiter Michael Kokott überreicht Julia Heinen (links) symbolisch ein Geschenk.

Ein Geschenk machen möchte der Jugendchor Menschen, die von Altersarmut bedroht sind oder darin leben. „Da gibt es eine tolle Aktion der Rundschau, DIE GUTE TAT“, sagt Kokott. 1000 Euro spendet der Chor aus dem Erlös der Weihnachtskonzerte an die Rundschau-Altenhilfe.

Und das nicht zum ersten Mal. Seit 25 Jahren spendet der Jugendchor St. Stephan schon. Altenhilfe-Vorsitzende Julia Heinen weist bewegt darauf hin, dass gerade vor Weihnachten immer viel für Kinder gespendet wird, die Alten aber oft vergessen werden. „Dank Ihnen können wir denen ein bisschen Würde zurückgeben, die ihr Leben lang gearbeitet haben und jetzt unterhalb der Armutsgrenze leben.“

Bei „Jingle Bells“ klingeln die Schlüsselbunde

Nicht nur die Spende, auch vieles andere hat schon Tradition bei den Weihnachtskonzerten des Jugendchores: „Der kleine Stern“ zum Beispiel, das Lied, welches einst der Gitarrist von Kasalla für den Chor geschrieben hat, und das sich geradezu an die alten Menschen zu richten scheint, die Weihnachten alleine zu Hause sitzen: „Und er funkelt, und er strahlt, wirft sein Licht raus in die Welt. Der kleine Stern in unserem Fenster, ich freu mich, wenn er dir gefällt.“

Aber auch die Aufforderung, zu „Jingle Bells“ die Schlüssel klingeln zu lassen, kommt jedes Jahr. Und als Michael Kokott alle Kinder nach vorne bittet, wissen viele von denen schon, welches Lied sie jetzt singen dürfen: „In der Weihnachtsbäckerei.“

Alle mitsingen: Michael Kokott, der Jugendchor St. Stephan und seine Band laden oft das Publikum ein.

Alle mitsingen: Michael Kokott, der Jugendchor St. Stephan und seine Band laden oft das Publikum ein.

Es gibt jedoch auch Neues: „Fünkche im Hätz“ heißt das neue Lied des Jugendchores, gesungen von Malinee, die später auch noch ein gefühlvolles „Halleluja“ von Leonard Cohen bringen darf. Ein zweites Halleluja kommt diesmal von Brings. „Singen Sie mal mit, Sie werden sehen, wir kommen in Weihnachtsstimmung“, sagt Kokott. Und es gibt eine neue Solistin, Alina, deren Stimme bei „Run“ von Leona Lewis bis in die hinterste Reihe strahlt.

Strahlen können sie allerdings alle im Jugendchor St. Stephan. Und das nicht nur mit ihren Stimmen. Egal ob Sänger oder Sängerin, sie lächeln, lachen oder leuchten übers ganze Gesicht, zweieinhalb Stunden lang. Und das ist eigentlich das schönste Geschenk.