Mit Unterstützung der Rundschau-Altenhilfe konnte das Kölner Seniorennetzwerk Vogelsang ein ungewöhnliches Gefährt anschaffen.
Neue IdeenMit dem Bollerwagen Senioren erreichen – mit Unterstützung der Altenhilfe

Mit einem Bollerwagen zieht das Seniorennetzwerk Vogelsang durch die Parks und macht Angebote wie hier Gymnastik im Freien.
Copyright: SNW Vogelsang
Wie erreichen wir mehr Menschen? Das fragten sich die Mitglieder des Seniorennetzwerks Vogelsang in Köln. Das Problem: Die Räumlichkeiten des Netzwerks sind von der Straße aus kaum zu sehen, andere Treffpunkte nicht vorhanden. „Während Altvogelsang rund um den Vogelsanger Markt noch einiges an Infrastruktur und damit Raum für Begegnung bereit hält, bieten die anderen Viertel kaum Möglichkeiten für informelle Begegnungen - abgesehen von einem kleinen Bäcker“, heißt es im Antrag an die Altenhilfe.
Die Idee hinter den Kölner Seniorennetzwerken ist es, dass sich Seniorinnen und Senioren im Stadtteil selbst organisieren. In Vogelsang entdeckten sie den Bedarf, überhaupt erst mit anderen Senioren ins Gespräch zu kommen und auf die Angebote des Netzwerkes aufmerksam zu machen. Solche informellen Begegnungen schaffen sie jetzt mit Spaziergängen durch die Grünanlagen und entlang der Bänke im Stadtteil.
Mit dabei haben sie einen roten Bollerwagen, den sie mit Mitteln der Rundschau-Altenhilfe anschaffen konnten. Damit transportieren sie Thermoskannen mit Kaffee und Tee, Wasser und Gebäck, Sitzkissen und Bewegungsmaterialien für eine kleine Gymnastikeinheit am Wegesrand. Schon der Wagen ist ein Hingucker - aber ein zusätzliches Banner soll ebenso auf das Seniorennetzwerk aufmerksam machen und zum Gespräch einladen. „Wir suchen aktiv das Gespräch, sind aber auch einfach präsent, um Menschen die Möglichkeit zu geben, von sich aus auf uns zuzukommen“, schreibt die Koordinatorin Johanna Gottschlich.
Damit auch Senioren mit Rollator oder Gehstöcken den Wagen gefahrlos bewegen können, musste er bestimmte Voraussetzungen erfüllen - vor allem Sicherheitsbremsen und einen Griff, der sowohl das Ziehen als auch das Schieben ermöglicht. Außerdem legte das Netzwerk auf einen Regenschutz Wert, damit der Inhalt bei schlechtem Wetter nicht nass wird.
Einmal im Monat ist das Seniorennetzwerk mit dem Bollerwagen unterwegs. Ein Ziel dabei ist auch, weitere Menschen fürs Engagement im Netzwerk zu gewinnen. Das gelingt, wie Johanna Gottschlich berichtet: „Es ist unter anderem eine Dame auf uns aufmerksam geworden, die mit viel Freude bislang eine - bald eine zweite - Nordic-Walking-Gruppe ehrenamtlich begleitet. Das freut mich wirklich sehr. Und für unsere Bollerwagen-Spaziergangsgruppe ist es so ein schöner Erfolg.“

