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Für AbschlussarbeitRuppichterother erzählt mit Kurz-Doku Geschichte der alten Synagoge

Lesezeit 2 Minuten
Beim Dreh der Dokumentation über die Synagoge Ruppichteroth.

Ein Interview mit Heimatforscher Wolfgang Eilmes und Statisten war Teil der Dreharbeiten in Ruppichteroth.

Der Ruppichterother Nick Zimmermann dreht eine Kurz-Doku über die alte Synagoge, um verborgene Geschichte sichtbar zu machen.

Wenn Heimatforscher Wolfgang Eilmes die Geschichte der Jüdinnen und Juden in Ruppichteroth ausrollt, findet er immer interessierte Zuhörer. Auch an diesem Nachmittag liegt Spannung in der Luft, und trotzdem ist alles anders.

Die Gruppe, die sich an der ehemaligen Synagoge versammelt hat, besteht ausschließlich aus Statisten, die Eilmes eigens hergebeten hat. Sie alle sind dabei, weil Nick Zimmermann eine Dokumentation über die Synagoge dreht. Der 27-Jährige erstellt seine Abschlussarbeit als Mediengestalter Bild und Ton.

Die Geschichte der Synagoge ist selbst Ruppichterothern weitgehend unbekannt

Nick Zimmermann ist in Ruppichteroth aufgewachsen, hat die Clara-Schumann-Realschule in der Nachbargemeinde Neunkirchen-Seelscheid besucht und in den vergangenen drei Jahren eine duale Ausbildung bei der Kölner Firma Finder TV absolviert.

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Während Zimmermann die Bildaufnahmen dreht, unterstützt ihn Lukas Kraus (22) bei der Tonaufnahme. „Mitwirken dürfen nur Kollegen im ersten oder zweiten Ausbildungsjahr“, erklärt er. Kraus, der ebenfalls bei Finder TV lernt, stammt aus Seelscheid und hat nach der Realschule am AK sein Abitur gemacht.

Die Synagoge möchte Nick Zimmermann in seiner Kurzdokumentation „Tourist im eigenen Dorf – ein Stück Geschichte vor der eigenen Haustür“ vorstellen. Selbst langjährigen Ruppichterothern sei die Geschichte des Gebäudes an der Wilhelmstraße und die dort geplante „Begegnungsstätte Synagoge Ruppichteroth“ weitgehend unbekannt.

Auch Ruppichterother sollen die Kurz-Doku zu sehen bekommen

„Durch das Hervorheben der idyllischen Ortschaft, in Verbindung mit selbstreflektierter Aufarbeitung der historischen Vergangenheit soll das Interesse von geschichtlich interessierten Personen geweckt werden“, heißt es im Exposé der Kurzdokumentation.

Aufgenommen hat der Mediengestalter die bergische Landschaft, das Dorf Ruppichteroth, Wolfgang Eilmes mit der Besuchergruppe und im Interview. Er hat Menschen auf der Straße befragt und die Stolpersteine in der Wilhelmstraße gefilmt. Rund eine Stunde Material werden zusammengekommen sein. Am Ende soll die Dokumentation etwa vier Minuten lang sein.

Dass auch die Menschen in Ruppichteroth den Film zu sehen bekommen, hat Nick Zimmermann bereits versprochen. Ob das allerdings schon bei Gunther Demnigs nächste Verlegung von Stolpersteinen am 3. Juni durch sein kann, entscheidet nicht zuletzt die Prüfungskommission, denn diese muss die Dokumentation freigeben. 

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