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Kommentar

Wahl in New York
Mamdanis Sieg ist ein Weckruf für die Demokraten

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2 min
New Yorks neuer Bürgermeister Zohran Mamdani winkt nach seinem Sieg in die Menge.

New Yorks neuer Bürgermeister ist ein Muslim: Zohran Mamdani

Der Wahlsieg des linken Demokraten Zohran Mamdani zum New Yorker Bürgermeister weckt die Partei aus ihrer Lethargie. Sein Anti-Trump-Kurs und sozialpolitische Versprechen mobilisierten Millionen – eine Warnung an den Präsidenten.

Dass Donald Trump den Wahlsieg von Zohran Mamdani als Anfang vom Ende der USA verkaufen würde, war zu erwarten. Der 34-jährige Muslim, linker Demokrat durch und durch, steht für alles, was der US-Präsident hasst.

Gerade weil Trump und sein republikanisches Lager New Yorks neuen Bürgermeister zuletzt frontal angegriffen und sogar mit dem Entzug von Bundesmitteln gedroht hatten, zeigt sein Erfolg, dass sozialpolitische Versprechen und ein scharfer Anti-Trump-Kurs Millionen Wähler mobilisieren können. Ein Jahr vor den Kongresswahlen darf Trump das durchaus als Warnung verstehen.

Unter Trump haben viele Bürger massive Einschnitte bei Sozialprogrammen hinnehmen müssen, darunter Kürzungen bei der Krankenversicherung und beim Lebensmittelprogramm für Millionen Bedürftige.

Gleichzeitig kommen die Steuererleichterungen von Trumps „Big Beautiful Bill“ vor allem Großverdienern und Konzernen zugute, während mittlere und einkommensschwache Haushalte kaum profitieren oder sogar Verluste hinnehmen müssen. Gelingt es den Demokraten, solche Schieflagen zu adressieren, kann dies Republikanern durchaus gefährlich werden.

Im aktuellen politischen Klima der USA – geprägt von einem autoritären Präsidentenkurs, politischen Repressionen und der nationalistisch, ultrakonservativen MAGA-Bewegung – ist der Wahlsieg Mamdanis umso bemerkenswerter, als er die Demokraten aus der Lethargie weckt, in die sie nach der Schlappe von Kamala Harris bei den Präsidentschaftswahlen 2024 geraten war.

Mamdani wurde vom linken Flügel der Partei getragen und setzte sich gegen das Partei-Establishment durch. Schon deuten manche Demokraten seinen Sieg als Signal für einen möglichen Kurswechsel, hin zu sozial orientierten Themen.

Mamdanis Sieg kann der Partei neues Leben einhauchen und an die Stelle lähmender Hasenfüßigkeit Aufbruchstimmung und Selbstvertrauen setzen. Die Demokraten, die das Gefühl hatten, das Siegen verlernt zu haben, dürfen nun wieder hoffen, der trump„schen MAGA-Bewegung und ihrem Durchmarsch doch noch Paroli bieten zu können. Ein Jahr vor den im November 2026 anstehenden Zwischenwahlen kann das der politischen Auseinandersetzung in den USA nur guttun. Eine Blaupause für einen garantierten landesweiten Sieg ist der Erfolg in New York allerdings nicht.