Donald Trump fordert von der Ukraine Rohstoffabkommen, um die USA für Militärhilfen zu entschädigen und sich wirtschaftlichen Zugang zu sichern.
Trump und Selenskyj mit AbkommenRohstoff-Deal mit den USA hat einen Beigeschmack

Ein LKW transportiert eine Ladung in einem Ilmenit-Tagebau in einer Schlucht in der Region Kirowohrad.
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Ganz im Sinne eines Geschäftsmannes, der für sein Land immer auf der Suche nach dem besten Deal ist, hat Donald Trump seinen ukrainischen Amtskollegen offenbar weichgeklopft: Bereits am Freitag wollen der US-Präsident und Wolodymyr Selenskyj ein Rohstoffabkommen unterzeichnen.
Damit bekommen die USA Zugriff auf die riesigen Bodenschätze der Ukraine; vereinbart ist die gemeinsame Erschließung nicht nur von Öl und Gas, sondern vor allem auch Seltener Erden und Mineralien.
Ursprünglich stammt die Idee für ein solches Geschäft vom ukrainischen Präsidenten. Er hatte damit 2024 westliche Partner von einer stärkeren Unterstützung auch mit ökonomischen Argumenten zu ködern versucht.
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Während die Biden-Regierung wenig Interesse zeigte, griff Trump den Vorschlag wieder auf – freilich nicht ohne seine eigene Interpretation. Ihm gilt das Abkommen als Chance, um die Vereinigten Staaten für vergangene und künftige Militärhilfen finanziell zu entschädigen.
Und was springt für die Ukraine dabei heraus? Die USA unter Trump stehen nicht mehr so vorbehaltlos hinter dem von Russland angegriffenen Land, wie es in der Vergangenheit der Fall war. Washington versucht Kiew und Moskau in Verhandlungen über ein Ende des Krieges zu zwingen – ukrainische Gebietsabtretungen inklusive bei bislang nicht abzusehenden Sicherheitsgarantien.
So dürfte Kiew der Rohstoffdeal auch als eine Möglichkeit sehen, US-Präsident Trump gnädig zu stimmen, um das Land nicht komplett fallen zu lassen. Zudem soll ein Teil der Einnahmen aus dem Abbau der Bodenschätze in einen gemeinsam verwalteten Investitionsfonds für den Wiederaufbau fließen. Ob die Rechnung aufgeht?
Wenn die USA massive eigene wirtschaftliche Interessen in der Ukraine verfolgen, müssten sie auch an deren Sicherheit interessiert sein – eigentlich.

