Nicht nur Trumps angeblicher Brief an Epstein, sondern auch eine weitere Seite aus nun veröffentlichten Dokumenten sorgen für Wirbel.
Brisante Dokumente veröffentlichtEpstein posierte mit Scheck über „Verkauf“ einer Frau an Trump

US-Präsident Donald Trump. Das Thema Jeffrey Epstein sei „tot“, erklärte der Republikaner am Dienstag. Die Demokraten sehen das anders. (Archivbild)
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Der Druck auf Donald Trump im Fall Jeffrey Epstein steigt weiter – der US-Präsident will davon jedoch nichts wissen. Das Thema sei „tot“, erklärte Trump gegenüber NBC News und lehnte weitere Kommentare ab. Die Demokraten hatten zuvor eine Kopie eines angeblichen Geburtstagsgrußes ins Netz gestellt, den Trump vor mehr als 20 Jahren an Epstein geschickt haben soll.
Der Republikaner bestreitet, Urheber des Schreibens zu sein, das Teil eines „Geburtstagsbuchs“ sein soll, das anlässlich Epsteins 50. Geburtstag angefertigt worden sei. Eine weitere Seite, die aus dem Buch stammen soll, sorgt nun allerdings ebenfalls für Wirbel.
Eine weitere Seite aus Epsteins „Geburtstagsbuch“ sorgt für Wirbel
Die Demokraten im für Aufsichtsfragen zuständigen Ausschuss des Repräsentantenhauses veröffentlichten auf der Plattform X auch ein Foto, auf dem Epstein mit einem Scheck posiert, der mit „DJ Trump“ unterschrieben ist. Auffällig ist allerdings, dass die Unterschrift auf dem Scheck nicht dem von Trump bekannten Stil entspricht. Darunter ist eine handgeschriebene Notiz zu sehen, in der es heißt, Epstein habe Trump eine Frau für 22.500 Dollar „verkauft“.
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Epstein habe „schon früh ‚soziale Kompetenz‘ gezeigt“, heißt es weiter in der Notiz. „Obwohl ich den Deal abgewickelt habe, habe ich nichts von dem Geld für das Mädchen bekommen!“, schrieb der Urheber außerdem. „Epstein und ein langjähriges Mitglied von Mar-a-Lago scherzen darüber, eine ‚völlig abgeschriebene‘ Frau für 22.500 Dollar an Donald Trump zu verkaufen“, schrieben die Demokraten dazu.
Scharfe Kritik: „Jetzt wissen wir, dass Donald Trump gelogen hat“
Mit Epstein sei Joel Pashcow auf dem Bild zu sehen, berichtete der britische „Guardian“. Das Gesicht einer dritten Person, offenbar eine Frau, wurde auf dem Foto derweil geschwärzt. Ihre Mandantin habe den Kontakt zu Epstein bereits 1997 abgebrochen und weder mit ihm noch mit Trump jemals eine romantische Beziehung gehabt, erklärte die Anwältin der Frau gegenüber dem „Wall Street Journal“. Pashcow, der auch als Fluggast von Epstein aufgeführt wird, äußerte sich derweil zunächst nicht zu dem nun veröffentlichten Foto.
Entsprechend scharfe Worte kamen von Trumps Kritikern. „Präsident Trump bezeichnete die Epstein-Untersuchung als Schwindel und behauptete, sein Geburtstagsgruß existiere nicht. Jetzt wissen wir, dass Donald Trump gelogen hat und alles tut, um die Wahrheit zu vertuschen“, sagte das ranghöchste Ausschuss-Mitglied Robert Garcia. „Schluss mit den Spielchen und Lügen! Veröffentlichen Sie jetzt die vollständigen Akten“, forderte der Demokrat.
Demokraten: „Verstörend, abstoßend und äußert beunruhigend“
Als „verstörend, abstoßend und äußert beunruhigend“, bezeichnete derweil Parteikollege Raja Krishnamoorthi den angeblich von Trump verfassten Brief, in dem von einem „wundervollen Geheimnis“ und „Gemeinsamkeiten“ die Rede ist.
Trumps Sprecherin Karoline Leavitt blieb auch am Dienstag bei ihrem Dementi. „Der Präsident hat eine der berühmtesten Unterschriften der Welt“, erklärte sie und verwies auf Trumps langjährige Tätigkeit als Geschäftsmann in New York.
Trumps Sprecherin: „Er hat diesen Brief nicht geschrieben“
„Er hat diesen Brief nicht geschrieben und diese Dokumente nicht unterzeichnet“, antwortete die Sprecherin auf die Frage einer Reporterin, wie das Weiße Haus die Unterschriften auf dem Geburtstagsgruß und dem Scheck erklären könne. „Der Präsident behält diese Position bei“, fügte die Sprecherin hinzu und kündigte weitere Schritte vor Gericht an.
Rückendeckung bekam Trump auch von Mike Johnson, dem Sprecher des Repräsentantenhauses. Auf die Frage eines Reporters, ob er glaube, dass die Geburtstagskarte echt sei, erklärte der Republikaner: „Ich glaube nicht. Sie sagen, sie sei es nicht.“
Trump ignoriert Epstein-Wirbel und kritisiert „sinnlose Verbrechen“
Der US-Präsident wendete sich derweil am Dienstag wieder seinem Lieblingsthema der letzten Woche zu und attackierte die Demokraten auf seiner Plattform Truth Social. „Präsident Donald J. Trump verurteilt sinnlose Verbrechen in von Demokraten regierten Städten“, schrieb das Weiße Haus dort und zitierte den Republikaner mit den Worten: „Es ist Zeit, diesem Wahnsinn ein Ende zu setzen.“
Das dürften viele seiner Kritiker, die nun die Veröffentlichung restlos aller „Epstein Files“ fordern, wohl auch über Trumps Verhalten im Fall des New Yorker Sexualstraftäters denken, der 2019 angeklagt worden war und in Untersuchungshaft schließlich Suizid begangen hatte.