Meckenheim: Wilde Zeiten im Kottenforst

Im Bahnhof Kottenforst ist der Weg des Wildbret vom Jagdrevier bis auf den Teller sehr kurz. Wo Wander- und Radwege quer durch den Wald führen, haben Chefkoch Tobias Selz und sein Team die Wildzeit eingeläutet. Selz hat die Leitung der Waldgaststätte an der Bahnstrecke zwischen Bonn und Euskirchen 2016 von seinen Eltern übernommen. Vier verschiedene Gerichte stehen in dieser Saison zur Auswahl: Kottenforster Wildburger mit Pommes frites und Salat (22 Euro) oder Wildbratwurst mit Rahmwirsing und Bratkartoffeln (18,50 Euro). Darüber hinaus bereitet Selz Wildgulasch mit Spätzle und Apfelmus (23,50 Euro) sowie ein paniertes Schnitzel vom Rotwild mit Waldpilzrahmsauce, Schupfnudeln und Salat (24 Euro). Dazu empfiehlt der Hausherr Spätburgunder von Brogsitter.

Bahnhof Kottenforst, 53340 Meckenheim-Lüftelberg, (02225) 7322, dienstags bis sonntags ab 11 Uhr.

Nettersheim: Im Freistaat Eifel gilt Prinzip Regionalität

Recky Reck verfährt nach dem Prinzip „vom Hof auf die Gabel“. Der Gastgeber des Restaurants Freistaat Eifel in Nettersheim legt großen Wert auf die unmittelbare Herkunft der Produkte. Wild bietet dafür beste Voraussetzungen. Schließlich stammen Hirsch und Wildschwein aus den Revieren rund um Nettersheim. Reck liegt daran, das Fleisch der Tiere möglichst komplett zu verwerten. Aus der Schulter, aus Bauch und Nacken lassen sich zum Beispiel Wildwürste oder Hackfleisch zubereiten.

Welche Wildgerichte auf den Teller kommen, hängt davon ab, was gerade erlegt wurde. Typische Beispiele sind Frikadellen vom Hirsch mit Zwiebeljus und Kartoffel-Spitzkohl durcheinander (22,90 Euro), Sauerbraten aus der Hirschkeule (23,90 Euro inkl. Beilagen) oder Schnitzel vom Wildschweinrücken (24,90 Euro inkl. Beilagen). Dazu empfiehlt Reck Ahrweine vom Weingut Burggarten oder Moselwein vom Weingut Patrick Philipps-Eckstein.

Freistaat Eifel, Steinfelder Straße 9, 53947 Nettersheim, (02486) 8027563, freitags bis sonntags 17.30 bis 21 Uhr.

Köln: Em Krützche favorisiert seltene Wildgerichte

„Wir kochen mit Vorliebe Gerichte, die unsere Gäste zu Hause nicht zubereiten“, sagt Sylvia Fehn-Madaus. Die Chefin des Kölner Traditionshauses Em Krützche am Rheinufer favorisiert besondere Wildgerichte wie Jagdfasan oder Hase. Bis Ende Februar bereichern rosa gebratene Hirschmedaillons „Diana“ (43,50 Euro) auf Rotweinsauce das Speiseangebot. Dazu werden gefüllte Preiselbeerbirne, Waldfrüchte, Wirsing und Butterspätzle gereicht. Eine Wildspezialität für zwei Personen ist der ganze Hasenrücken „Mümmelmann“ mit Wacholder-Rahm-Sauce, gefüllter Rotweinbirne, Waldfrüchten, Wirsing und Birnenkartoffeln (88,50 Euro).

Wer Jadgfasan mit Wacholder-Rahmsauce, Speck und Croûtons, Trauben, Champagnerkraut und Kartoffelpüree genießen möchte, sollte unbedingt vorbestellen. Der Tagespreis für Fasan variiert. Die Weinkarte spiegelt im deutschen Segment das Who is Who erstklassiger Weingüter. Zum Wild empfiehlt die Gastgeberin zum Beispiel von der Ahr Frühburgunder vom Weingut Burggarten an der Ahr oder „Us de la Meng“ vom Weingut Meyer-Näkel, alternativ Spätburgunder Ihringer Winkelberg vom badischen Weingut Dr. Heger .

Em Krützche, Am Frankenturm 1-3, 50667 Köln, (0221) 2580839, mittwochs bis sonntags 12 bis 22 Uhr.

Bonn: Schmorgerichte zählen zu den Spezialitäten

Schmorgerichte zählen zu den Domänen der Küche im Brauhaus Ennert. Das trifft zum Beispiel auf das Wildgulasch zu, das den gesamten Winter über auf der Saisonkarte steht. Es wird mit Rotkohl und Kartoffelkloß für 23,90 Euro angeboten. Ähnlich beliebt ist der Hirschburger mit würzigem Hirschpatty, Bratensoße, Knödelrösti, Preiselbeer Chutney, Rotkraut und hausgemachten Pommes frites (19,50 Euro), verrät Gastgeber Uwe Lorbetzki. Eine Spezialität ist das Hirschschnitzel Wiener Art mit Pommes frites und Preiselbeer Chutney (23,90 Euro). Natürlich lagern auch im Brauhaus Ennert Rotweine, die gut zum Wild passen, wie der Spätburgunder „Ludwig van Beethoven“. An erster Stelle rangiert allerdings das hauseigene Bier. Lorbetzki rät zum Rotbier Beethoven 255. Die Zahl steigt jährlich und richtet sich nach dem Geburtstag des 1770 geborenen Komponisten, so dass das Bier im kommenden Jahr Beethoven „256“ heißen wird.

Ennert Bräu, An den Hecken 1, 53229 Bonn-Pützchen, (0228) 431784, montags und mittwochs bis samstags ab 17 Uhr, sonntags ab 12 Uhr.

Odenthal: Chefkoch geht regelmäßig auf die Jagd

Zwischen Großer Dhünntalsperre und Odenthal residiert das Café Restaurant Heuser auf dem Höhenrücken der Ortschaften von Ober-Odenthal. Seit 160 Jahren verwöhnt Familie Heuser dort ihre Gäste mit Gaumenfreuden aus der Region. Chefkoch und Gastgeber Andreas Heuser und Ehefrau Tanja betreiben die Gaststätte in fünfter Generation. Andreas Heuser ist passionierter Jäger. Neben seinem eigenen Revier quasi vor der Haustüre geht er im Revier eines Freundes in der Eifel auf die Pirsch. Wildgerichte gibt es ganzjährig.

Aktuell bereitet Heuser Eifler Hirschkeulenragout „Försterin Art“ mit Preiselbeerbirne, Apfelrotkohl und Kartoffelklößen (24,50 Euro) zu. Weitere Gerichte sind Wildschweinragout (26,50 Euro inkl. Beilagen) oder Hirschschnitzel mit Kroketten und Rotkohl (24,50 Euro). Außerdem gibt es gelegentlich Bergischen Grünkohl mit Kartoffeln untereinander und geräucherter Wildmettwurst (17,90 Euro). Mit ihrem Rotweinsortiment sind die Heusers gut auf Wild-Gourmets vorbereitet. Ausgeschenkt werden zum Beispiel Spätburgunder Junge Reben von der Weinschmiede Zink aus Rheinhessen oder apulischer Primitivo aus der Cantine San Marzano.

Café Restaurant Heuser, Scheurener Straße 77, 51519 Odenthal, (02207) 2400, mittwochs bis samstags 10 bis 22 Uhr.