Vincent Moissonnier erklärtSo empfangen und verabschieden Sie Ihre Gäste richtig

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Gäste korrekt zu empfangen und zu verabschieden, will auch gelernt sein.

Gäste korrekt zu empfangen und zu verabschieden, will auch gelernt sein.

In unserer Stilkolumne „Wie geht's?“ erklärt Sterne-Gastronom Vincent Moissonnier, worauf es ankommt, wenn man Gäste empfängt.

Haben Sie in ein Restaurant eingeladen, zum Beispiel zu einem Empfang oder einem Dinner in einem separierten Raum, dann sollten Sie sich vor Beginn in der Nähe des Eingangs aufhalten, um Ihre Gäste zu begrüßen. Als Paar können Sie zu zweit dort stehen – oder aber der Gastgeber allein, während seine Frau oder Partnerin sich den Gästen widmet, die bereits eingetroffen sind. Mit dem Willkommen direkt an der Tür zeigen Sie: Sie sind an jedem und jeder Ankommenden interessiert und gehen nicht schon in die Konversation mit den bereits Anwesenden. Für Ihre Gäste ist es ein schönes Gefühl, erwartet und unmittelbar in Empfang genommen zu werden.

Wenn Sie umgekehrt als Gast beim Eintreffen den oder die Gastgeber aus irgendwelchen Gründen nicht vorfinden, suchen Sie ihn oder sie und nehmen zuerst Kontakt mit ihnen auf, bevor Sie sich anderen Gästen zuwenden. „Gastgeber zuerst“ gilt bei der Begrüßung natürlich erst recht für kleinere Runden, etwa bei einem Essen im Restaurant.

Das gleiche Spiel am Schluss: Wenn Sie sich bei einem Empfang oder aus einer größeren Runde früher verabschieden, machen Sie sich nicht einfach aus dem Staub, sondern geben Sie Ihren Gastgebern kurz Bescheid: „Es war sehr schön, aber wir müssen leider gehen.“ Eine plausible Begründung – meine Frau und ich haben, solange es ging, immer den Babysitter bemüht – ist eine freundliche Geste.

Zum offiziellen Ende eines Empfangs verabschieden die Gastgeber die Teilnehmenden. Die Gastgeberin sollte dazu in der Nähe der ersten erreichbaren Tür der Lokalität stehen, in dem zum Beispiel der Empfang stattgefunden hat. Waren Sie zum Beispiel im Nebenraum eines Hotelrestaurants, ist die Tür zu diesem Zimmer gemeint. Der Gastgeber kann seine Gäste auch noch bis zum Hauptausgang begleiten. Ich persönlich gehe sogar immer mit bis zum Taxi, wenn die Gäste eines bestellt haben. Aber das ist vielleicht auch eine Kneipiers-Marotte – und hat natürlich nur Sinn, wenn nicht alle Gäste gleichzeitig aufbrechen. Die Verabschiedung ist ja kein Zickzack-Rennen.

Aufgezeichnet von Joachim Frank

Haben Sie auch eine Frage zum guten Stil? Senden Sie uns diese bitte per Mail an: stilkolumne@dumont.de

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