Kölner KarnevalStadt plant neues Sicherheitskonzept für Hotspots

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Großer Andrang: Die Zülpicher Straße war in den vergangenen Jahren an Karneval oft schon mittags voll.

Großer Andrang: Die Zülpicher Straße war in den vergangenen Jahren an Karneval oft schon mittags voll.

Köln – Die Stadt will die Planung für das Sicherheitskonzept für den Elften Elften und den Straßenkarneval im Frühjahr für die kommenden Jahre ausschreiben. Das geht aus einer Beschlussvorlage des Stadtrats hervor. Die Stadt plant, einen Dienstleister unter anderem damit zu beauftragen, ein Sicherheitskonzept für die bekannten Hotspots in der Altstadt, im Kwartier Latäng und in der Südstadt zu erstellen und durchzuführen.

Auch das Konzept für eine neue Entlastungsfläche außerhalb des Kwartier Latäng gibt die Stadt in fremde Hände. Stadtdirektorin Andrea Blome hatte ein neues Konzept für die Entlastung der Zülpicher Straße erstmals im Rundschau-Streitgespräch im März angekündigt. Der Auftrag gilt zunächst für ein Jahr und kann dreimalig um jeweils ein Jahr verlängert werden. Bis 2026 plant die Stadt mit Kosten von rund 6,3 Millionen Euro. „Der Trend vieler vornehmlich junger Menschen zum Feiern unter freiem Himmel und auf öffentlichen Flächen abseits der traditionellen Veranstaltungen ist ungebrochen, so dass die dafür im öffentlichen Raum notwendigen sicherheitstechnischen und logistischen Maßnahmen zukünftig ausgebaut und verstärkt werden müssen“, begründet die Verwaltung in der Vorlage.

Kritik an Entlastungsfläche auf der Uniwiese

Weil junge Feierwütige die Zülpicher Straße an den Karnevalstagen stets überschwemmen und die Ordnungskräfte die Straße oft bereits mittags abriegeln, hatte die Stadt in diesem Jahr und auch am Elften Elften 2021 auf eine Entlastungsfläche auf der Uniwiese gesetzt – mit DJ-Musik, mobilen Toilettenanlagen und Getränkeständen. Die Interessensgemeinschaft Gastro Kwartier Latäng kritisierte das Konzept und bezeichnete die Fläche als Festivalgelände.

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Dieses „Kinderparadies“ habe ohne Eintritt, ohne Alterskontrolle und ohne Kontrolle auf Fremdalkohol nicht für Entlastung gesorgt, sondern zusätzlich große Massen junger Menschen angezogen, sagte der Vorsitzende des Vereins, Markus Vogt, im Streitgespräch der Kölnischen Rundschau. In den Jahren zuvor war bereits der Versuch gescheitert, die Massen auf der Zülpicher Straße mit einer Bühne an der Unimensa zu entzerren. Andrea Blome brachte im Gespräch mit der Rundschau für das neue Entlastungskonzept den Bereich auf dem Hohenzollernring zwischen Rudolfplatz und Friesenplatz ins Spiel. Dort seien 100 000 Menschen gut unterzubringen.

Unterstützung durch externe Sicherheitsfirmen

Auch in den vergangen Jahren hatte die Stadt die Unterstützung durch externe Sicherheitsfirmen an Karneval in Anspruch genommen. An den jecken Tagen in diesem Jahr war das Ordnungsamt in der Spitze etwa mit 160 Mitarbeitern in der Stadt präsent, dazu kamen bis zu 440 Mitarbeiter externer Sicherheitsfirmen. Dass das Konzept nun aber auch von externer Seite geplant werden soll, ist neu.

Die Ausschreibung solle das Ordnungsamt entlasten, heißt es in der Beschlussvorlage. So umfassen die Leistungen des Auftragnehmers auch die Kontrollen des Glasverbots oder – falls im November wieder relevant – der dann geltenden Corona-Maßnahmen. Dazu kommt etwa die Planung und Durchführung aller Verkehrsmaßnahmen sowie der Beschilderung und Beleuchtung. Das Ausschreibungsverfahren soll bis spätestens Anfang August abgeschlossen sein.

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