Puppensitzung„Hey Kölle, pass op!“ – Premierenpublikum im Hänneschen war begeistert

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Verschiedene Puppen stehen vor einer Leinwand, die den Kölner Dom abbildet.

Dompanorama bei der Puppensitzung im Hänneschen-Theater

Umjubelte Premiere im Hänneschen-Theater. Das Publikum feierte die erste Puppensitzung unter der neuen Intendantin Mareike Marx mit tosendem Applaus. 

„Hey Kölle, pass op! Jetz ändert sich die Zick. Düx kütt üvver Kölle, jetz es et bal su wick.“ Mit dem Bläck-Fööss-Weckruf „Schäl Sick“ eröffnen die jecken Knollendorfer ihre mitreißende Puppensitzung zum 200-jährigen Bestehen des organisierten Kölner Karnevals. Schauplatz des turbulenten Geschehens in Vorfreude auf den historischen Rosenmontagszug ist das Rheinufer in Deutz mit Panoramablick auf Dom, Altstadt und Schokoladenmuseum.

Ludwig Sebus erscheint als rüstiger Wanderbursche, der den Zugweg von Düx noh Kölle ausprobieren will. Im Rucksack hat er eine neue Version seines alten Hits „Luur ens vun Düx noh Kölle“: „Louf ens vun Düx noh Kölle, de Botterram em Sack. Mer kummen an em Helle, doch sin de Fööss och platt.“ Gleichzeitig machen sich Tünnes und Köbeschen auf dem kölschen Köbeswääch von Brauerei zur Brauerei.

Zwei Sketche sind Highlights des Abends

Sitzungspräsident Schäng muss unter der strengen Kontrolle des „Hillije Zinter Gender“ eine politisch korrekte Begrüßungsliste bewältigen: „Leev evangelische Analphabeten, leev kaholische Brüder*innen im Nebel, leev Lappeclowns met un ohne Migrationshintergrund.“

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Zu den vielen Highlights der pointenreichen Puppensitzung mit politischen Spitzen gehören zwei Sketche. Zänkmanns Kätt und Köbeschen ziehen einen BH schwingend als radikalisierte Ajuja-Partei („neue feministische Volksfront Knollendörp“) auf, rufen Parolen und beziehen die vermuteten Wählerinnen im Saal in ein Experiment ein: Bei frauenfeindlichen Witzen sollen sie laut „Buh“ rufen. Beispiel: „Wat zech mer einer Frau, die zwei Jahr unfallfrei gefahren ist? Der zweite Gang.“

Dä Klabauterbach, dä ahlen Bangmacher, dä Priproschwänzer.
Kehrmännchen Manni

In „Bares für Rares“ kassiert Röschen für eine Blutwurst von 1802, dem Gründungsjahr des Hänneschen-Theaters, mit Bissspuren von Ostermann und Millowitsch über 1000 Euro. Bärbelchen verrät das Geheimnis ihrer Langzeitbeziehung zu Hänneschen: „Nit hierate!“ Kultskelett Skully kritisiert „Bange mache“ als den prägenden Trend unserer Tage. „Ävver esu lang Kölle steiht un et Lück jitt, die sich he op de Bank setzen un sich vun Holzpöppcher jet verzälle ze losse, esu lang jitt et Hoffnung.“

Lehrer Martin Schopps berichtet vom Wissenszölibat seiner Klasse: „Ich habe Schüler, die sind der Meinung die Amazonen waren weibliche Paketboten von DHL.“ Kehrmännchen Manni kloppt den „Krankheitsminister“ in die Tonne: „Dä Klabauterbach, dä ahlen Bangmacher, dä Priproschwänzer.“ Die „Putschblos“ haut einen schrägen Kalauer nach dem anderen heraus. Tünnes und Manes begeistern mit einem kreativen Medley aus Bläck-Fööss-Hits und die Hellije Knäächte un Mägde feiern mit einem charmanten historischen Tanz ihr stolzes 200-jähriges Bestehen.

Das begeisterte Premierenpublikum feierte die erste Puppensitzung unter der neuen Intendantin Mareike Marx mit tosendem Applaus. Es riss die Zuschauer von den Bänken. Für einige der weiteren Aufführungen des Stücks gibt es noch Karten zu kaufen.

Karten gibt es noch für einige Vorstellungen.

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