Autofreie Zone in KölnNeue Verkehrsführung am Eigelstein setzt sich durch

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Einer von insgesamt 15 Baumkübeln, die die Stadt am Eigelstein aufstellen wird.

Einer von insgesamt 15 Baumkübeln, die die Stadt am Eigelstein aufstellen wird.

Köln – Manch einer musste sich schwer schütteln und tut es vielleicht bis heute. Praktisch über Nacht wurde der Eigelstein mehr oder weniger vom Autoverkehr befreit – nachdem es zuvor in Jahrzehnten nicht gelungen war, sich auf eine Lösung zu verständigen. Mitgeholfen hat einerseits ein Bündnis aus mehreren kleinen Parteien in der Bezirksvertretung Innenstadt, die zusammen die etablierten Kräfte übertrumpften und die weitreichendste Variante der Verwaltung durchhievten.

Andererseits aber auch der Bürgerverein Eigelstein, der sich – zusammen mit vielen Geschäftsleuten, allen voran Rewe Ridders – immer wieder für eine Verkehrsberuhigung und Begrünung der historischen Straße einsetzte.

Immer mal wieder fährt einer dennoch durch den Eigelstein

Noch immer kommt es zu einzelnen Falschfahrten, so ganz hat der ein oder andere die neue Verkehrsführung noch nicht verinnerlicht. Aber grundsätzlich erinnert nichts mehr an die vollgestopfte und enge Autogasse, in der Fußgänger und Radfahrer im Wortsinn an den Rand gedrängt wurden. Auch wenn der Eigelstein nun größtenteils Fahrradstraße ist und nicht, wie ursprünglich angedacht, zur „Shared-Space-Zone“ wurde, in der alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt die komplette Straßenbreite nutzen können.

„Am Anfang war es etwas schwierig, aber mittlerweile läuft es gut an. Es ist insgesamt viel besser geworden“, sagt Ruth Wennemar vom Bürgerverein. Die Abpollerungen vor allem im vorderen Teil zum Bahnhof hin verhindern zwar zuverlässig das Parken an den Seitenstreifen, engen das Straßenbild gerade an der schmalen Stelle allerdings auch wieder ein im Gegensatz zum Bereich vor der Torburg. „Das geht wohl nicht anders“, meint Wennemar.

Weihnachtsmarkt und Beleuchtung

Der kleine Weihnachtsmarkt an der Torburg ist am Mittwoch eröffnet worden. Bis Sonntag bleiben die Buden stehen, jeden Tag um 16 Uhr kommt der Nikolaus und verschenkt Schokoladen-Nikoläuse an die Kinder. Ebenfalls täglich gibt es ab 18 Uhr adventliche Live-Musik. Die Buden sind etwas breiter gestreut, so dass mehr Platz ist. Die Erträge aus dem Glühweinverkauf fließen direkt ins Veedel, unter anderem für die Finanzierung des „Veedelskümmerers“, des „Veedelszimmers“ (Bürgerbüro in der Weidengasse 23) oder der Weihnachtsbeleuchtung über dem Eigelstein und der Weidengasse. In beiden Glühweinständen arbeiten ehrenamtliche Helfer, fast alle sind Mitglieder des Bürgervereins.

Es gilt 2G, an den Ständen wird kontrolliert, für die Helfer gilt sogar 2G plus. Eigens für die vier Tage verpflichtete Ordner sorgen für die Einhaltung der Regeln. (two)

Und noch etwas ändert sich gerade. Der Eigelstein wird tatsächlich grüner. Die ersten vier Pflanz-Module mit jungen Bäumen wurden von der Stadt bereits gesetzt, weitere elf sollen folgen. Keine kleinen Zwischenlösungen, sondern recht große und massiv wirkende Einfassungen, die den Sprösslingen genug Raum geben sollen. Im Moment jahreszeitlich bedingt natürlich einigermaßen geschoren, sollen sie im Frühjahr kräftig austreiben und den Schritt zu einer ernsthaften Umgestaltung unwiderruflich festigen.

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