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Auszeichnung der Kölnischen RundschauEhrenamtspreis „Jeck met Hätz“ geht in die zweite Runde

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Die ehrenamtliche Landschaft ist im Karneval so bunt wie diese Jecken bei der Sessioneröffnung auf dem Heumarkt.

Die ehrenamtliche Landschaft ist im Karneval so bunt wie diese Jecken bei der Sessioneröffnung auf dem Heumarkt.

Zum zweiten Mal vergibt die Kölnische Rundschau den karnevalistischen Ehrenamtspreis „Jeck met Hätz“. Die Bewerbungsphase hat begonnen.

Der Karneval und das Ehrenamt – zwei Eckpfeiler des kölschen Selbstverständnisses, die fest miteinander verbunden sind. Ohne das ehrenamtliche Engagement Zehntausender Kölnerinnen und Kölner würde der Karneval nicht funktionieren. Zum zweiten Mal zeichnet die Kölnische Rundschau in dieser Session daher drei engagierte Menschen mit dem karnevalistischen Ehrenamtspreis „Jeck met Hätz“ aus. Per Mail können ab sofort und bis zum 18. Januar Vorschläge eingereicht werden.

Gesucht werden vor allem Menschen, die nicht im Rampenlicht stehen und im Hintergrund dafür sorgen, dass der Karneval zu dem wird, was er ist: in den Sälen, auf den Bühnen, bei den Zügen, in den Veedeln, den Vereinen, den Tanzgruppen oder an den Kölner Schulen. In jeder Session zeichnen wir erneut drei Menschen aus, die stellvertretend für all die anderen Ehrenamtler geehrt werden. Die Preisverleihung wird am Karnevalsfreitag im Rahmen des Sternmarschs auf dem Alter Markt erfolgen. Die Auszeichnung fällt in diesem Jahr in eine ganz besondere Session, in der das Festkomitee mit dem Sessionsmotto „Alaaf – Mer dun et för Kölle“ das Scheinwerferlicht genau auf diese engagierten Menschen wirft. „In dieser Session wollen wir viele Ehrenamtler in die erste Reihe stellen. Wir wollen dafür werben, dass sich Ehrenamt lohnt“, sagt Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. „Ehrenamt muss nicht immer langfristig angelegt sein. Es kann sich auch lohnen, das Thema projektbezogener zu denken und damit auch jüngeren Menschen den Zutritt dazu zu ermöglichen.“

„Jeck met Hätz“: Breite Ehrenamts-Landschaft im Kölner Karneval

30.000 Menschen engagieren sich Schätzungen zufolge ehrenamtlich in den rund 140 Vereinen, die dem Festkomitee angeschlossen sind. „Der Kölner Karneval wird komplett ehrenamtlich getragen“, sagt Kuckelkorn. „Kommerzielle Strukturen treten hier erst in zweiter Reihe auf. Das Ehrenamt ist der Motor für den Kölner Karneval und die Gesellschaften.“ Während sich der Karneval in den Hochburgen Rio oder Venedig eher in eine kommerzielle Richtung entwickelt, bildet in Köln das Ehrenamt das Fundament vieler karnevalistischer Aktivitäten und Veranstaltungen.

Abseits der im Festkomitee vereinten Vereine gibt es laut Schätzungen des Dachverbands etwa 200 weitere Vereine oder Stammtische, die thematisch ebenfalls dem Karneval zuzuordnen sind. Aus diesem Kreis entstehen alljährlich die Gruppen der Schull- un Veedelszöch, die von den Freunden und Förderern des Kölnischen Brauchtums organisiert werden. „Durch das Ehrenamts-Motto bekommen die vielen engagierten Menschen noch einmal ganz besonders große Aufmerksamkeit“, sagt deren Vorsitzender, Bernhard Conin. „Man muss sich fast wundern, warum es dieses Motto erst jetzt gibt.“

So gut wie alles im und rund um die Schull- un Veedelszöch werde vom Ehrenamt gestemmt. Das beginnt beim Team der Zugleitung und erstreckt sich über die vielen Zugordner bis tief hinein in alle teilnehmenden Gruppen. „Auch die Eltern, die den Schülern bei den Vorbereitungen für Kostüme und Wagen helfen, machen das ehrenamtlich – oft mit großem zeitlichem Aufwand“, sagt Conin. Auch, wenn viele von ihnen es vielleicht nicht so wahrnehmen – am Ende tun all diese Menschen damit etwas für die ganze Stadt, findet Conin. „Mer dun et för Kölle“ – passender könne das Sessionsmotto aus seiner Sicht nicht sein.


Das waren die ersten „Jeck met Hätz“-Preisträger

Für große Begeisterung bei unseren Lesern und der Jury haben schon die ersten drei Preisträger von „Jeck met Hätz“ in der vergangenen Session gesorgt. Helmut Körner bekam die Auszeichnung für sein jahrelanges Engagement als Chef der Karnevals-AG an der Königin-Luise-Schule, wo er die Pänz auf ihren großen Auftritt am Karnevalssonntag vorbereitete. Er organisierte die Treffen, bei denen die jungen Jecken fleißig bastelten, malten und nähten.

Vor rund 6000 Jecken zeichnete die Rundschau in der vergangenen Session erstmals besondere Ehrenamtliche aus.

Vor rund 6000 Jecken zeichnete die Rundschau in der vergangenen Session erstmals besondere Ehrenamtliche aus.

Dem karnevalistischen Nachwuchs widmete sich auch Carina Holl, die ihre Auszeichnung im Namen der „Karnevalsschwestern“ entgegennahm. Mit Line Werr und Oda Schumacher führte sie an der Gemeinschaftsgrundschule Annastraße ein Kinderdreigestirn ein, das an der Schule karnevalistisches Wissen vermittelte. Auch eine jecke Hymne gibt es an der Schule mittlerweile.

Ein Herz für Musik hat auch Preisträger Rüdiger Brühl. Er hat sich für ein Denkmal zu Ehren des verstorbenen Musikers und Komikers Hans Süper eingesetzt, das nun in Sülz steht. Brühl rief zudem die Hans-Süper-Gesellschaft ins Leben, die einen Preis vergibt, der Nachwuchstalenten den Start in die Karnevalswelt erleichtern soll.