Die Kosten für den Rosenmontagszug in Köln sind explodiert, was das Festkomitee zu einer Preiserhöhung zwang. Der Negativbetrag beläuft sich auf über eine halbe Million Euro.
Jahresabschluss des FestkomiteesKölner Jecke stehen in den roten Zahlen – neuer Zugleiter steht fest
Der Sessionsauftakt naht — doch den Verantwortlichen beim Festkomitee ist besonders beim Blick auf die Kosten nicht zum Schunkeln zumute. Ob Absperrgitter, Toiletten oder Sanitätsdienste. Was für das normale Leben der Kölner Bürger schon lange spürbar ist, schlägt auch beim Karneval durch. Das Festkomitee spricht von einer „extremen Kostensteigerung“ in vielen Bereichen. In ihrem Jahresabschluss nennt das Festkomitee einen Negativbetrag von deutlich mehr als einer halben Million Euro aus: 572.058 Euro.
Kosten für Rosenmontagszug in Köln extrem gestiegen
Eine der Ursachen für den hohen Verlust liegt in der enormen Kostensteigerung rund um den Rosenmontagszug. „Die Kosten zum Beispiel für Sicherheitsdienste, Sanitätsdienste, Absperrgitter und Tribünenbauer sind in den letzten Jahren förmlich explodiert. Gleichzeitig sind wir als Veranstalter gezwungen, das Sicherheitskonzept für eine Veranstaltung von dieser Größe auch bei erhöhten ordnungspolitischen Standards zwingend einzuhalten“, erklärt Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn.
Zur Erklärung nennt das Festkomitee Zahlen. Im Jahr 2019 mussten beispielsweise für die Toiletten 115.000 Euro gezahlt werden, im Jahr 2024 sind es 190.870 Euro. Auch die Kosten für die Sicherheitsdienste schlagen ins Kontor. So wurden 2019 genau 156.000 Euro gezahlt, sind es im Jahr 2024 177.287 Euro. Und auch für die Kosten bei den Absperrgitter schnellen die Preise in die Höhe. 2019: 96000 Euro. 2024: 133.840 Euro. Die Folge: Die fröhliche und fünfte Jahreszeit wird für viele Kölner teuer. „Wir mussten Preiserhöhungen vornehmen – etwa bei den Ticketpreisen für unsere Saalveranstaltungen oder bei den Tribünen am Rosenmontag“, sagte Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. Die Teilnahmegebühren für den Zug verdoppeln sich beispielsweise von 22 auf 44 Euro und auch die Tickets für Tribünen und TV-Sitzungen werden teurer. Durch die Preisanpassungen soll der Rosenmontagszug auch in Zukunft in gewohnter Form umsetzbar sein, hieß es. Details zu weiteren Kostensteigerungen wurden zunächst nicht genannt.
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Köln: Neuer Chef für Rosenmontagszug
Um die Geschicke des Rosenmontagszuges zu leiten, gibt es nun offiziell einen neuen Chef: Marc Michelske, Prinz im Kölner Dreigestirn 2019, ist nun auch offiziell der neue Zugleiter des Kölner Rosenmontagszuges. Die ordentlichen Mitgliedsgesellschaften stimmten seiner Ernennung auf der Jahreshauptversammlung des Festkomitees Kölner Karneval am Montagabend zu. Der 40-jährige Rechtsanwalt war bisher im Festkomitee zuständig für die Bereiche Museum und Schatzmeisterei. Marc Michelske übernimmt die Rolle von Holger Kirsch, der das Amt seit 2019 innehatte. Kirsch hatte die Zugleitung in den schweren Jahren der Corona-Krise inne. Während der Pandemie entwickelte er mit dem Hänneschen-Theater einen Zug im Mini-Format. Historisch war der Rosenmontagszug auch 2023. Anlässlich des Jubiläums zum 200-jährigen Bestehen des Festkomitees, führte Kirsch die Jecken mit seinem Zug erstmals über den Rhein. Mit Start im Rechtsrheinischen und Ende in der Südstadt.
Um den Bereich Museum und Archiv kümmert sich ab sofort Dr. Philipp Hoffmann, er ist hauptamtliche Geschäftsführer der gGmbH. Hoffmann ist auch Geschäftsführer der Freunde und Förder des Kölnischen Brauchtums, der Verein veranstaltet die Schull- und Veedelszöch. Die Position des Schatzmeisters übernimmt Udo Marx, der am Montag neu in den Geschäftsführenden Vorstand gewählt wurde. Marx hatte bisher das Ressort Mitgliederbetreuung verantwortet .
Das Festkomitee beschloss zudem die Implementierung eines Schutzkonzeptes für Kinder und Jugendliche, auf das sich jeder Mitgliedsverein verpflichten wird. Das Festkomitee hatte bereits im vergangenen Jahr den Pänzrechte-Pass für die Kinder- und Jugendtanzgruppen als ersten Schritt eines Schutzkonzeptes eingeführt. Der Pass, der gemeinsam mit Kindern aus den Tanzgruppen und Zartbitter e.V. erarbeitet wurde, zeigt zielgruppengerecht Verhaltensweisen im Umgang untereinander aber auch zwischen Kindern und Trainern auf und bietet eine Kontaktstelle bei Hilfebedarf an.