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Stadt Köln bittet um MithilfeEin Anruf kann das Leben obdachloser Menschen in Köln retten

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Notdürftig versucht sich dieser Mensch mit Pappe und einem dünnen Schlafsack vor Kälte und Nässe zu schützen.

Notdürftig versucht sich dieser Mensch mit Pappe und einem dünnen Schlafsack vor Kälte und Nässe zu schützen.

Plötzlich ist es bitterkalt, vor allem nachts. Deshalb sollte niemand an hilflosen Menschen einfach vorbeigehen.  

In der Nacht zum Sonntag und in den kommenden Nächten werden Minustemperaturen von bis zu 5 Grad erwartet. Um obdachlose Menschen vor schweren Kälteschäden oder vor dem Erfrieren zu bewahren, bitten die Stadt und Kölner Ehrenamtsinitiativen um Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger.

Falls sie Menschen sehen, die derzeit im Freien übernachten wollen, bitten diese um einen Hinweis an das Wintertelefon des Sozialdienst Katholischer Männer (SKM). Dort werden 24 Stunden tags und nachts unter Nummer 0221/5609 7310 Anrufe entgegengenommen. Wer seinen Hinweis lieber per Mail geben möchte, kann das über die Mailadresse winterhilfetelefon@skm-koeln.de tun. Nach dieser Meldung werden die Menschen am Folgetag aufgesucht und auf die Not-Übernachtungsmöglichkeiten der Stadt hingewiesen.

Bei akut gefährdeten Menschen immer Rettungsdienst rufen

Bei akut gefährdeten Menschen sollte allerdings umgehend der Rettungsdienst unter der Rufnummer 112 informiert werden. „Das sollte man unbedingt tun, wenn Menschen nicht ansprechbar sind oder den Eindruck vermitteln, dass sie ihre Lage nicht mehr angemessen beurteilen können“, so Jane van Well, Sachgebietsleiterin Niederschwellige Hilfen beim SKM.

Zwar starten bei Minusgraden in den Abendstunden auch wieder die sogenannten Kältegänge, bei denen Mitarbeiter von Stadt und Wohlfahrtsorganisationen gezielt Plätze aufsuchen, an denen sich obdachlose Menschen aufhalten und sie über die Notschlafstellen informieren — darunter auch die an der Ostmerheimer Straße mit 72 Plätzen. Bei diesen Kältegängen kann aber immer nur ein begrenzter Teil der Straßen abgegangen werden.

Deshalb unterhält bei Temperaturen unter 0 Grad auch die Ehrenamtsinitiative „Strassenwächter“ einen Bereitschaftsdienst. Der fährt gemeldete Adressen in der Regel noch am selben Abend ab und versucht, die Menschen dazu zu bewegen, die Übernachtungsangebote der Stadt anzunehmen. Die Ehrenamtlichen nehmen Hinweise zwischen 18 und etwa 23 Uhr – meist auch länger – unter der Rufnummer 0162 460 87 45 und alternativ per WhatsApp entgegen.