Statistik der Polizei KölnDeutlich mehr Sexualdelikte im Kölner Karneval angezeigt

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Polizisten im Einsatz am Kölner Rosenmontag

Polizisten im Einsatz am Kölner Rosenmontag

Einige Tage nach dem Innenministerium in Düsseldorf hat nun auch die Kölner Polizei ihre Karnevalsbilanz vorgelegt.

Während des Straßenkarnevals zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch sind in Köln insgesamt 2928 Strafanzeigen erstattet worden – das sind 325 weniger als Karneval 2023. Die Zahlen im Überblick:

80 Sexualdelikte sind zur Anzeige gebracht worden, dies bedeutet einen deutlichen Anstieg gegenüber dem Vorjahr, denn damals waren es noch 57 Taten. Um auf übergriffiges Verhalten hinzuweisen, hatte die Polizei Ende Januar die Kampagne „It's a dress, not a yes“ mit mehreren Tanzgruppen aus der Region gestartet. In den sozialen Netzwerken erzielten die Videos mehr als 2,4 Millionen Aufrufe.

In 45 Fällen handelt es sich laut Polizei um sexuelle Belästigungen, in wie weit es sich bei den übrigen 35 Fällen um Vergewaltigungen, Beleidigungen auf sexueller Basis oder beispielsweise Exhibitionismus handelt, konnte die Kölner Behörde auf Nachfrage nicht mitteilen.

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389 Taschendiebstähle wurden registriert, voriges Jahr waren es 537. Der Rückgang könnte mit dem regnerischen Wetter zusammenhängen, vor allem auf den Uniwiesen herrschte kaum Betrieb. Da sich viele Taten im Gedränge ereignen, gab es schlicht weniger Tatgelegenheiten. Die Zahlen lassen sich ohnehin nur bedingt vergleichen, denn vor einem Jahr zog die Behörde schon am Sonntag nach Aschermittwoch Bilanz, jetzt einige Tage später. Somit konnten dieses Mal mehr Strafanzeigen in die Statistik eingehen. Oft trudeln die Anzeigen erst mit mehreren Tagen Verzögerung ein, weil die Menschen Diebstähle erst später merken oder erst verspätet online Anzeige erstatten.

Allein 178 Taschendiebstähle ereigneten sich laut Polizei in den Partyzonen, also rund um die Zülpicher Straße, in der Altstadt, auf den Ringen und in der Südstadt. Viele Taten ereignen sich im Gedränge oder in Kneipen.

538 Körperverletzungen wurden zur Anzeige gebracht, voriges Jahr waren es 617 Taten. Auch hier ereignete sich knapp die Hälfte der Taten in den Partyzonen. Schwere Verletzungen hatte Weiberfastnacht ein Mann auf den Ringen erlitten. Nachdem zwei Männer gegen 17 Uhr am Hohenzollernring einen am Boden liegenden 25-Jährigen durch Tritte gegen den Kopf schwer verletzt haben sollen, haben Polizisten im Rahmen der Fahndung einen 20-jährigen Tatverdächtigen vorläufig festgenommen. Zudem wurden 47 Raubdelikte und 18 Angriffe auf Polizistinnen und Polizisten registriert.

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