Der Transport der drei Jungtiere gelang ohne Narkose mithilfe eines sogenannten „Kistentrainings“. Ein Sprecher erklärt die Vorgehensweise.
„Es geht ihnen gut“Kölner Zoo hat drei Löwenjungen an andere Zoos abgegeben

„Mani“, „Nilay“ und „Laya“ heißen die Asiatischen Löwenjungen aus dem Kölner Zoo.
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„Mani“, „Nilay“ und „Laya“ – so heißen die drei Löwenkinder, die am 25. Januar 2025 im Kölner Zoo geboren wurden. Inzwischen sind die Jungen fast zwei Jahre alt und sollen nach Angaben des Zoos ihre eigenen Wege gehen.
Die Löwin „Laya“ wurde bereits am 17. September an den Zoo Planckendael in Belgien abgegeben. Dort soll sie mit einem jungen Löwenkater ein Paar bilden. Am 20. Oktober wurde der Kater „Nilay“ in den Chester Zoo in Großbritannien gebracht. Vor Ort wartete eine Löwin aus London auf ihn. Am Donnerstag, dem 13. November, wurde schließlich Kater „Mani“ in den Frankfurter Zoo gebracht. Die dortige Löwin ist ein wenig älter.
Um die Löwen möglichst stressfrei zu transportieren, wurde ein mehrmonatiges „Kistentraining“ durchgeführt. Der Sprecher erklärt dazu: „Dazu wurde die Transportkiste zunächst in das Gehege gestellt, um die Tiere daran zu gewöhnen. Später kam Futter dazu, dann wurde die Kiste auch mal zugemacht.“ Durch diese Gewöhnung konnten die Tiere, als der Umzug in die neuen Zoos anstand, ohne Narkose transportiert werden.
„Kistentraining“ statt Transport mit Narkose
Die Auswahl der Zoos und insbesondere der Partnertiere erfolgte nach Angaben des Sprechers in Zusammenarbeit mit „EAZA – the European Association of Zoos and Aquaria“. Bei diesem Verbund wird auf eine umfangreiche Datenbank, das sogenannte „Zuchtbuch“ zugegriffen, um den Genpool der Löwen möglichst variabel zu halten. Asiatische Löwen gelten als vom Aussterben bedroht. Dabei gilt ein Wurf in einem Zoo als eine Familie, das heißt, sie haben einen gemeinsamen Genpool.
Zoos wie der Kölner Zoo haben es sich nach Angaben des Sprechers zum Ziel gesetzt, vom Aussterben bedrohte Tierarten zu erhalten. „Es handelt sich dabei um eine Erhaltungszucht. Beim Philippinen-Krokodil oder den Przewalski-Pferden gelingt durch die arterhaltende Zucht auch eine Auswilderung. Ohne die Zoos wären diese Tiere in der freien Wildbahn bereits ausgestorben.“
Laut dem Sprecher sind alle Tiere ohne Stress und gut erhalten in ihren neuen Gehegen angekommen. „Es geht ihnen gut.“ Im Sommer 2025 hatte der Kölner Zoo zwei Löwenbabys einschläfern müssen, nachdem sie von ihrer Mutter nicht angenommen worden waren.

