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Kirche wird zur ManegeCirque Bouffon probt für neue Weihnachtsshow in Köln

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Die Künstlerinnen und Künstler treten auf einer kleinen Bühne in der Mitte der Kirche auf.

Die Künstlerinnen und Künstler treten auf einer kleinen Bühne von nur sechs Metern Durchmesser in der Mitte der Kirche auf. 

Vom 10. Dezember bis zum 4. Januar präsentiert der Kölner Zirkus seine Show „Célébration“. 

Sobald man durch die große dunkle Holztür der Kirche St. Michael geht, stechen einem die rot-gepolsterten Samt-Stühle ins Auge, die um die runde Bühne des „Cirque Bouffon“ angeordnet sind. Seit 2019 ist das katholische Gotteshaus am Brüsseler Platz die Heimat der Gemeinde „Kirche für Köln“, die sich mit ihren experimentellen Veranstaltungsformaten von anderen unterscheidet. Dazu gehören auch die Weihnachtsshows des „Cirque Bouffon“.

Der Titel der diesjährigen Show ist „Célébration“. Und es wird, wie der Name bereits verrät, tatsächlich gefeiert. Es handele sich um eine Feier des Lebens, der Liebe und des menschlichen Zusammenhalts, erzählt Regisseur und künstlerischer Leiter Fréderic Zipperlin. „Es ist eine Show und ein Fest für die ganze Familie. Wir sehen teilweise Familien, die mit vier Generationen zuschauen kommen. Das ist sehr schön zu sehen.“

Die Bühne von gerade einmal sechs Metern Durchmesser solle für eine intime Stimmung zwischen Publikum und Ensemble sorgen, sagt Zipplerin. „Gerade bei all der Bedrohung, die auf der Welt herrscht, sollte man feiern. Hier sind wir alle zusammen unter einem Dach und feiern gemeinsam“, erklärt Uli Merz, Diakon und geistlicher Leiter der „Kirche für Köln“. 

Musik spielt wie gewohnt eine große Rolle

Der „Cirque Bouffon“ verbindet moderne Zirkuskunst und christliche Festtraditionen. „Wir sind kein typischer Zirkus. Unsere Show ist eine Mischung aus Theater, Live-Musik und Zirkus“, sagt Zipperlin. Die Musik sei bei der Show sehr präsent und werde extra dafür komponiert. Sergej Sweschinski steckt hinter dieser musikalischen Reise. Er ist Komponist und musikalischer Leiter des „Cirque Bouffon“ und steht auch selbst auf der Bühne.

Neben ihm bringen Artistinnen und Artisten aus acht Ländern das Publikum mit Luftakrobatik, Jonglage, Cyr-Rad (ähnlich wie Rönrad), Artistik und Tanz zum Staunen. Die beiden Clowns des Zirkus' sorgen für das ein oder andere Lächeln zwischendurch. „Hier sieht man, was Weltgemeinschaft schaffen könnte, wenn man einfach mal zusammenkommt“, bedauert Merz. 

Auch der Kölner Dompropst Guido Assmann habe eine Vorführung des „Cirque Bouffon“ in St. Michael besucht und großen Gefallen daran gefunden. Doch das sei nicht immer so. Einige Menschen hätten Beschwerden eingereicht, die bis zum Botschafter des Vatikans vorgedrungen seien. Dieser Unmut sei mittlerweile aber abgeklungen, so Merz. „Es hat sich herumgesprochen, dass die Artisten und das Publikum sehr respektvoll mit dem Raum umgehen.“


Die Show „Célébration“ feiert am 10. Dezember Premiere und kann bis zum 4. Januar in der St. Michael Kirche besucht werden. Tickets gibt es ab 29 Euro online.