Es weihnachtet in Köln„Markt der Engel“ und Nikolausmarkt eröffnet

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Sternenlichter hängen an den Zweigen der Bäume auf dem Neumarkt.

Lichterglanz, endlich: Im trüben November strahlen die Sterne warm überm Markt der Engel

Auf dem Neumarkt verteilen Engel Goldstaub, überm Nikolausmarkt schwebt ein Rentierschlitten. Auf zwei Weihnachtsmärkten erwarten die Besucher viele Überraschungen. 

Auf die Kölnerinnen und Kölner ist Verlass. Kaum war der „Markt der Engel“ auf dem Neumarkt eröffnet, kamen sie in Scharen. Und bei der ersten Tasse Glühwein des Jahres – der wie im Vorjahr 4,50 Euro je Tasse kostet – war dann einfach mal alles gut.

Zusammen mit dem Nikolausmarkt am Rudolfplatz wurde der traditionelle Weihnachtsmarkt gestern eröffnet – die ersten in Köln und mit gewohnt hochwertigem und vielseitigem Angebot. Von Artikeln aus Olivenholz, Glaskeramik, Honig aus der Eifel, Schlüsselanhängern mit Veedelsnamen, Christbaumschmuck über Wollwaren und anspruchsvolle Holz-Bausätze für futuristische Fahrzeuge reichte das Angebot bis hin zu kreativen Geschenken. Die gab es am Stand von Carolin und Natalie Römer. Das Paar war zum zweiten Mal auf dem Markt der Engel dabei und hatte unter anderem Bienenwachstücher (3 Stück für 12,90 Euro), Kochlöffel mit Signatur (9,90 Euro) und Wandtafeln mit freundlichen Sinnsprüchen und Federschmuck im Angebot.

Ob „coolster Opa“ oder„ Lieblingsmensch“ - Glasgravurmeister Markus Stürmann schreibt auf Tassen oder Gläser seines Repertoires, was die Kunden sich wünschen. Und zuschauen können sie dabei auch.

Ob „coolster Opa“ oder„ Lieblingsmensch“ - Glasgravurmeister Markus Stürmann schreibt auf Tassen oder Gläser seines Repertoires, was die Kunden sich wünschen. Und zuschauen können sie dabei auch.

Am Stand gegenüber lockten Riesen-Bruchprinten mit Kräutern, Orangen oder in Florentiner Art (100 Gramm 4,95 bis 6,25 Euro), der Duft von Brüsseler Waffeln (4,50 Euro mit Puderzucker) zog sich durch die Gänge, und ein paar Schritte weiter brachten Schokoküsse zwei Kölnerinnen zum Staunen. Zur Wahl standen von Whisky und Eierlikör bis hin zu Orange rund 25 Geschmacksrichtungen (1,50 Euro/sechs Stück 8 Euro). Und auch Vegetarier oder Veganer können gut schlemmen auf dem Engelmarkt. Unter anderem gibt es für sie Spätzle mit Linsen (8 Euro), vegane Bratwurst (5 Euro) oder Süßkartoffel-Spiralen am Spieß.  Den Klassiker Krakauer gibt es für 5 Euro, die Pommes ab 3 Euro aufwärts.

Manche Familien kenne ich schon in der dritten Generation.
Markus Stürmann, Glasgravurmeister mit Stand auf dem „Markt der Engel“

Gut gestärkt, ist der Ein-Mann-Stand von Markus Stürmann ein sehr lohnenswertes Ziel. Hier stehen Rohlinge in vielen Farben zur Wahl. Der Glasgraveur ist Handwerksmeister seines Fachs und schreibt Widmungen vor den Augen des staunenden Publikums auf Tassen oder Gläser. „Manche Familien kenne ich schon in der dritten Generation“, sagt der 50-Jährige schmunzelnd. Kein Wunder, kam er doch schon mit seinem Vater, der den Stand von 1975 bis 1989 betrieben hatte, her. „Dann habe ich ihn übernommen und bin jedes Jahr hier.“ Glasrohlinge gibt es ab 7 Euro, Tassen ab 15 Euro – alles mit Wunschgravur. Unvergessen ist ihm der Auftrag einer Gruppe vietnamesischer Nonnen. Die Damen baten ihn, die auf mitgeführten Zetteln notierten Gebetszeilen auf ihre Frühstücktassen zu schreiben. Hat er gemacht.

Die beiden jungen Frauen stehen lächelnd in ihrem Stand.

Ihren Traum verwirklicht haben sich Natalie und Carolin Römer (v.l.): Beide wollten sehr gerne etwas Kreatives und Handwerkliches machen.

Viel weiter gereist als der Urkölner Stürmann ist Hajni. Die junge Frau ist aus Budapest zum Nikolausmarkt auf den Rudolfplatz gekommen – und zum ersten Mal dabei. Bei ihr ist alles kunterbunt und aus Wollfilz. Vom Hut (ca. 30Euro) über Teeuntersetzer, die Geldbörse, Schals bis hin zum Haarschmuck für Kinder (5 Euro). Direkt gegenüber gibt es vegetarische Champignons oder Blumenkohl (7 Euro) und vegane Knoblauchmayonnaise.

Ebenfalls zu haben: Adventskränze mit Regenbogen-Deko, Nussknacker und Spieluhren. Direkt neben der Hahnentorburg warten dann Violas' Delikatessen auf Kunden in Vorweihnachtsstimmung. Hier gibt es Gewürze für Punsch, festliche Liköre, originelle Gewürzmischungen und kleine Fertiggerichte zum selbst kochen wie etwa Zitronencouscous mit Pistazien oder Kölsches Risotto. Und wem die Nudeln in Domform als Geschenk zu langweilig sind, der nimmt einfach die in Rosa – Kölner Flamingos, was sonst.


Öffnungszeiten:

Der „Markt der Engel“ und der Nikolausmarkt sind Sonntag bis Donnerstag von 11 bis 21 Uhr, Freitag und Samstag von 11 bis 22 Uhr geöffnet. Totensonntag, 26. November ist Ruhetag. Sie enden am 23. Dezember. 

Der Weihnachtsmarkt auf dem Roncalliplatz am Dom öffnet ab dem 23. November  Sonntag bis Mittwoch von 11 bis 21 Uhr, Donnerstag bis Freitag von  11 bis 22 Uhr und Samstag: 10 bis 22 Uhr. Totensonntag, 26. November, ist  Ruhetag.

Der Hafen-Weihnachtsmarkt am Schokoladenmuseum ist ab dem 23. November Montag bis Freitag von 11 bis 21 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 22 Uhr, Totensonntag, 26. November ab 18 Uhr geöffnet. 

Heinzels Wintermärchen auf dem Alter Markt ist von 24. November bis 23. Dezember geöffnet, Totensonntag, 26. November, ist Ruhetag.

Der Weihnachtsmarkt auf dem Heumarkt ist vom 24. November bis zum 7. Januar 2024 geöffnet. Ruhetage sind Totensonntag, 26. November sowie der 24. und 25. Dezember  Geöffnet ist er täglich von 11 bis 22 Uhr, ab 26. Dezember 11 bis 21 Uhr.

Am 23. November öffnen auch die  Weihnachtsmarkte im Stadtgarten und auf dem Chlodwigplatz. Hinzu kommen einzelne Weihnachtsmärkte in den Veedeln, etwa am Eigelstein. Die Öffnungszeiten ähneln denen der großen Märkte, spätestens um 22 Uhr ist zumindest in der Innenstadt Schicht für das Christkind.

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