Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Stadt klärt aufWas Kölnerinnen und Kölner beim Grillen im Park beachten müssen

Lesezeit 3 Minuten
Die Grill-Scouts Vera Drewke (l.) und Nisa Bagci bieten einer Gruppe mit Grill ihre Abfalltüten an.

Die Grill-Scouts Vera Drewke (l.) und Nisa Bagci bieten einer Gruppe mit Grill ihre Abfalltüten an. 

Grillen ist in den meisten Kölner Grünanlagen erlaubt, doch die offiziellen Spielregeln einzuhalten, schützt nicht nur die Umwelt, sondern beugt auch mögliche Geldstrafen vor.

„Ich wohne hier gleich um die Ecke und finde es super, die Möglichkeit hier in der Stadt direkt einen Park zu haben, wo man grillen kann.“ Südamerikanische Klänge erfüllen das südliche Ufer des Aachener Weihers, während Arwin Yousefeim vor seinem Gas-Grill steht und wartet. Seine Freunde und er wollen heute grillen und Bachata tanzen. „BBQ und tanzen passt immer gut zusammen“, sagt er und lacht.

Yousefeim sagt, er kenne die Regeln, deshalb stehe sein Grill auch auf einer Bank. 30 Zentimeter Abstand zum Boden muss ein Grill nämlich haben, damit die Erde darunter nicht abgesenkt wird. Auch die Bäume in den Parks sollen durch Regeln geschützt werden. Also: nicht direkt darunter und zwei Meter vor der Baumkrone grillen. Melanie Ihlenfeld ist Leiterin des Amtes für Landschaftspflege und Grünflächen und erzählt, was es mit den Regeln auf sich hat: „Wir wollen die Natur, Pflanzen und Tiere sowie natürlich die Bürgerinnen und Bürger schützen und sichergehen, dass niemand geschädigt wird.“ 

Christian Schlünz, Gruppenleiter des kommunalen Ordnungsdienstes, ist mit seinem Team unterwegs, um über mögliche Verstöße auzuklären. „Wir versuchen, den Menschen immer auf Augenhöhe zu begegnen“, erzählt er. Wenn die Umwelt bereits in Mitleidenschaft gezogen wurde, kann das Ordnungsamt auch Buß- oder Verwarngelder erlassen. Die Höhe der Strafgelder liegen zwischen 35 und 750 Euro. 

Grill-Scouts sollen Berge an Abfall präventiv bekämpfen

Ordnungsamtsleiter Ralf Mayer erklärt, dass es wichtig sei, die Menschen erst einmal über die Spielregeln aufzuklären. Wichtig sei aber auch, dass die Aufenthaltsqualität für alle Besuchenden der Grünflächen erhalten bleibt. „Menschen nutzen die Parks, um zu spazieren, Sport zu treiben und sich zu entspannen, das soll auch so bleiben.“ 

Nicht nur die Rauchschwaden der Grillprofis oder die Umweltbelastung können beim öffentlichen Grillen zum Problem werden. Aschehaufen, Verpackungsmüll, zerbrochene Glasflaschen - die Parks ähneln an einem Morgen am Wochenende oft einem Schlachtfeld. Wer kümmert sich um die hinterbliebenen Grillrelikte? Die Mitarbeitenden der AWB.

Jörg Daniel, Pressesprecher der Abfallwirtschaftsbetriebe Köln erzählt, dass an sogenannten „Picknickreinigungen“ ab 6 Uhr morgens mit 45 Mitarbeitenden in den Kölner Parkanlagen zwischen 12 und 20 Tonnen Abfall aus den Grünflächen geholt werden. „Das ist echte Handarbeit, denn die Kollegen holen die Scherben zerbrochener Flaschen einzeln aus dem Gras“, sagt Daniel.

Um die Berge an Abfall präventiv zu bekämpfen, wurden die „Grill-Scouts“ eingesetzt. Das Konzept: Junge Menschen gehen auf andere junge Menschen zu, bieten Mülltüten an und klären über die Entsorgungsmöglichkeiten der Parkanlagen auf. Die Grillscouts sind an sonnigen Feier- und Wochenendtagen zwischen 14 und 20 Uhr unterwegs. Die AWB stellt in Köln insgesamt 31 Aschebehälter zur Verfügung, dort kann die Asche glühend beseitigt werden.