Pilot-Projekt in NippesKVB weitet Leihräder-Angebot aus

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Der KVB-Rad-Betreiber Nextbike biete andernorts schon Lastenräder an

Der KVB-Rad-Betreiber Nextbike biete andernorts schon Lastenräder an

Köln – Das herkömmliche Rad haben die Kölner Verkehrs-Betriebe zum Ausleihen bereits im Angebot. Vereinzelt gibt es auch E-Bikes. Was fehlt also noch? Richtig: Das Lastenrad. Und das soll ab Herbst die Angebotspalette des sogenannten KVB-Rads erweitern. Erst einmal als Pilotprojekt in Nippes und in Deutz. Später dann, in zwei Ausbaustufen, im gesamten Stadtgebiet.

Wie viele KVB-Lastenräder kommen?

Die Flotte ist in der Pilotphase noch sehr überschaubar. In Nippes und Deutz werden bis zu 20 Lastenräder ausgebracht. Nach einem halben Jahr wird erste Bilanz gezogen. In einer ersten Ausbaustufe könnten es dann bis zu 75 Räder werden. Die zweite und letzte Ausbaustufe könnte dann 200 Räder mit sich bringen.

Neue Regeln

Die Stadt ändert die Förderung des Kaufs von Lastenrädern. Bislang hat sie seit 2019 insgesamt 2,9 Millionen Euro ausgegeben, damit drei Nutzergruppen bei rund 1350 Lastenrädern 45 Prozent des Einkaufspreises gefördert bekommen. So soll die Verkehrswende angeschoben werden. Doch wer zu spät kam, ging leer aus.

Nun gibt es ein mehrstufiges Verfahren, es werden Stadtteile bevorzugt, in denen bislang wenige Lastenräder gefördert wurden. In Chorweiler waren es 17, in der Innenstadt dagegen 310. Zudem sollen Köln-Pass-Inhaber und Vereine 65 statt 45 Prozent bezahlt bekommen. Bis 2024 will die Stadt 1,5 Millionen Euro ausgeben. (mhe)

Wie werden die Räder abgestellt?

Lastenräder, die einfach auf dem Bürgersteig stehen bleiben: Für das von E-Scootern gebeutelte Köln wäre das ein Alptraum – der sich so auch nicht erfüllen wird. Denn die KVB-Lastenräder müssen in einer Station auf Kunden warten und auch wieder in einer Station abgestellt werden. Das ist alleine schon wegen des Aufladens der Akkus zwingend notwendig. Lastenräder sind ohne E-Unterstützung nicht denkbar. In einer Projektbeschreibung geht die KVB von Stationen aus, an denen maximal zwei Lastenräder Platz finden. „Mobile Elemente“ sollen im Straßenbild auf die neuen Stationen mit den KVB-Lastenrädern hinweisen, heißt es in dem Konzept des Verkehrs-Betriebs.

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Was verspricht sich die KVB von dem Angebot?

Nicht weniger als neue Abo-Kunden. Wenn es auch im Detail Abweichungen gibt, so sind die Nutzungsbedingungen für das KVB-Lastenrad vergleichbar mit denen für das KVB-Rad. Inhaber eines Job-, Monats-, oder Studentickets können auch das KVB-Lastenrad für eine gewisse Zeit gebührenfrei nutzen. Das soll Anregen, sich ein solches Ticket anzuschaffen, damit die KVB wieder aus dem CoronaLoch kommt. Allein in 2020 verlor der Betrieb rund 25 000 Abonnenten.

Was kostet den Nutzer das KVB-Lastenrad?

Beim KVB-Rad gilt die Regel: Der Abo-Kunde hat die ersten 30 Minuten freie Fahrt.Das Konzept beruht darauf, das von der Bahnhaltestelle nach Hause oder zu Feierabend zur Kneipe geradelt wird. Die Nutzung beim Lastenrad dürfte eher darauf beruhen, dass der Wocheneinkauf im Supermarkt erledigt wird oder eine Anschaffung aus dem Baumarkt transportiert werden muss. Darum: Für den Abo-Kunden sind 90 Minuten in der Woche frei.

Was kostet das Angebot die KVB?

Für den Pilot ab Herbst 2022 sollen 50 000 Euro fällig werden. Für das Jahr 2023, in dem auch die erste Ausbauphase liegen könnte, wird mit 150 000 Euro geplant. 2024 könnte bei entsprechenden Erfolg die Ausweitung auf das ganze Stadtgebiet für 100 000 Euro folgen.

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