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Omikron-Tests und GesundheitsamtDas sind die Gründe für Kölns schwankende Inzidenz

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Eine Labormitarbeiterin bereitet Teströhrchen für einen PCR-Test vor.

Köln – Die Sieben-Tage-Inzidenz spiegelt die Infektionslage aufgrund vieler Nachmeldungen derzeit nur mehrere Tage rückblickend korrekt wieder. „Eine Inzidenz, die sechs Tage zurückliegt, sollte relativ zuverlässig sein“, sagt Gesundheitsdezernent Harald Rau. Ein Beispiel: Der Wert des vergangenen Dienstages lag ursprünglich bei 409,5 und wurde mittlerweile auf 692,5 korrigiert.

Für die Untererfassung gibt es zwei Hauptgründe. Zum einen überfordert die aktuelle Infektionslage das Gesundheitsamt. Das ist kein reines Kölner Phänomen. Die Omikron-Welle stellt die Gesundheitsämter im ganzen Land vor schwer zu lösende Aufgaben.

Der zweite Grund, der die Lage in Köln zusätzlich erschwert, ist etwas komplizierter. Am 17. Dezember teilte die Stadt mit, dass in Zukunft jeder positive PCR-Test auch auf Virusvarianten getestet werde. Bisher war das nach Vorschrift des Robert-Koch-Instituts bei zehn Prozent der positiven Proben vorgeschrieben. Weil der überwiegende Teil der Neuinfektionen der Omikron-Variante zuzuordnen war, teilte die Stadt vor etwa anderthalb Wochen mit, die Virusvarianten in Zukunft nicht mehr untersuchen zu lassen.

Das Problem dabei: „Dass wir die hundertprozentige Typisierung wieder beendet haben, ist aus irgendeinem Grund noch nicht hinreichend bei den Laboren angekommen. Wir kriegen also laufend Meldungen, die wir gar nicht mehr brauchen“, sagt Rau. Die Meldungen der Labore gehen beim Gesundheitsamt über einer Software ein – Meldungen über neue positive Fälle genauso wie Meldungen über Typisierungen.

Auf den ersten Blick ist aber nicht zu sehen, welche Meldung relevant ist und welche nicht. „Jede einzelne Meldung muss ein Mensch bearbeiten. Das ist nicht automatisiert. Das verzögert alles erheblich“, sagt Rau. Am Sonntag veranlasste Rau ein Schreiben an die Labore, um unmissverständlich klar zu machen, dass die Typisierungsmeldungen nicht mehr erwünscht seien. Jetzt gehe er davon aus, dass die nicht relevanten Meldungen in etwa einer Woche abgebaut sind.

Die Kölner Labore Dr. Quade und Dr. Wisplinghoff teilten mit, die Typisierung nicht mehr ans Gesundheitsamt zu übermitteln.