Sexualisierte Gewalt:Rektor der Kölner Uni mit Verfahren „äußerst unzufrieden“

Lesezeit 2 Minuten
Die Universität zu Köln

Ein Professor von der Uni Köln ist mit Vorwürfen von Studentinnen konfrontiert.

Ein Professor der Universität zu Köln soll Doktorandinnen gegenüber sexualisierte Gewalt angewandt haben. Warum ein Verfahren in einem solchen Fall so lange dauert, erläuterte heute das Rektorat. 

Das Rektorat der Universität zu Köln hat sich zum Umgang mit Machtmissbrauchsvorwürfen an der Hochschule geäußert. Anlass sind Vorwürfe von ehemaligen Studentinnen, die einem Professor sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch vorwerfen. Obwohl die ersten Vorwürfe 2019 aktenkundig wurden, ist immer noch unklar, wie der Stand der internen Ermittlung ist. Die mindestens zwölf Studentinnen, die Vorwürfe erhoben haben, erleben das Verfahren als intransparent.

Dafür äußerte Rektor Professor Axel Freimuth Verständnis. „Wir sind mit den Abläufen der Verfahren – genauso wie die Beschäftigten und Studierenden – äußert unzufrieden. Wir wünschen uns dringend Verbesserungen“, sagte Freimuth bei einer Pressekonferenz am Vormittag. Durch die rechtlichen Vorgaben der Landesgesetzgebung seien der Universität aber die Hände gebunden.

Universität Köln: Pflegen eine „Kultur des Hinschauens“

In der Pressekonferenz betonte auch Prorektor Stephan Michael Schröder, dass die Universität zu Köln eine „Kultur des Hinschauens“ pflege, es ein Netzwerk von Beschwerde- und Beratungsstellen gebe. Zudem gebe es eine Leitlinie für Personalverantwortliche. Die Antidiskriminierungsrichtlinie der Universität sei wegweisend.

Ehemalige Doktorandinnen hatten dem Professor vorgeworfen, dass er sexualisierte Gewalt ausgeübt und seine Macht missbraucht habe. So habe er sich in Unterhose gezeigt, privat zum Besuch in einen Stripclub eingeladen oder anzügliche Whatsapp-Nachrichten geschrieben. Erstmals wurden die Anschuldigungen durch einen Bericht im Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ im Dezember öffentlich.

Heute um 14 Uhr hat der Asta vor dem Hauptgebäude der Universität zu einer Demonstration unter dem Motto „Null-Toleranz“ aufgerufen. Dabei wird unter anderem mehr Transparenz in den Abläufen von Disziplinarverfahren und eine sofortige Entlassung des Professors gefordert.

Rundschau abonnieren