Silvester in KölnBöllerverbotszone, Feierzonen und Sperrungen in der Stadt

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Silvester in Köln.

Silvester in Köln.

Die großflächige Böllerverbotszone umfasst den Bereich zwischen Rhein und Ringen. 

Böllerverbotszone im Linksrheinischen

Erstmals richtet die Stadt in diesem Jahr eine großflächige Böllerverbotszone zum Jahreswechsel ein. Sie umfasst den Bereich zwischen Rhein und Ringen, im Norden und Süden zwischen Bastei und Ubierring. In dieser Zone ist das Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen der Kategorie F2 verboten. In diese Kategorie fallen beispielsweise Silvesterknaller oder Böller, also Gegenstände mit ausschließlicher Knallwirkung. Die Verbotszone gilt sowohl an Silvester als auch an Neujahr jeweils von 0 bis 24 Uhr. In der Altstadt sind vier Unfallhilfestellen eingerichtet: an der Hohenzollernbrücke, am Fischmarkt, an der Deutzer Brücke und am Heumarkt. Wer trotz des Verbots in der Sperrzone Böller zündet, dem droht eine Geldbuße von bis zu 200 Euro. Die Stadt Köln weist darauf hin, dass das Sprengstoffgesetz sogar eine Geldbuße von bis zu 50 000 Euro ermögliche.

Mit der großflächigen Böllerverbotszone reagiert die Stadt auf Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern, die sich in den vergangenen Jahren über den Lärm und die hohe Feinstaubbelastung in der Innenstadt beklagt hatten. „Zudem wollen wir durch die neue Regelung Polizist*innen, Ordnungs- und Rettungskräfte besser schützen, die in der vergangenen Silvesternacht in anderen Großstädten mit Böllern beworfen und dadurch verletzt wurden“, sagte Stadtdirektorin Andrea Blome im November.

Was ist im Domumfeld erlaubt?

Deutlich strenger sind die Regeln an Silvester im Umfeld des Kölner Doms. Dort sind nicht nur das Abbrennen, sondern auch das Mitführen von Pyrotechnik jeder Art verboten. Dazu zählen laut Stadt zum Beispiel Feuerwerkskörper, Leuchtkugeln, Raketen, bengalische Feuer und Rauchpulver. Selbst Wunderkerzen sind verboten. Für die Absperrung sorgt das Unternehmen, das auch an Karneval das Sicherheitskonzept der Stadt umsetzt. Die Zone umfasst unter anderem die Domplatte, den Roncalliplatz, die Marzellenstraße und Teile der Komödienstraße.

Wo ist Feuerwerk noch verboten?

In unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen ist das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände im gesamten Stadtgebiet verboten.

Welche Bereiche in der Stadt sind gesperrt?

Damit Rettungswege frei bleiben, sperren Stadt und Polizei einige Bereiche für Fußgänger, Radfahrende und Autos. Besonders betroffen sind dabei die Brücken. Komplett gesperrt ist ab 18.30 Uhr die Hohenzollernbrücke. Auf beiden Seiten können weder Fußgänger noch Radfahrer passieren. Die Stadt lässt ab 21 Uhr die Deutzer Brücke in beide Richtungen für Kraftfahrzeuge sperren. Zu Fuß oder per Rad steht die Brücke zunächst weiterhin offen. „Bei entsprechender Auslastung werden wir die Sperrung auch auf den Fuß- und Radverkehr ausweiten. Wir werden die Deutzer Brücke erst nach Beendigung der Reinigungsarbeiten durch die Abfallwirtschaftsbetriebe wieder für den Verkehr freigeben“, teilt die Stadt mit. 

Wo sind die Hotspots der Feiernden?

Im vergangenen Jahr wurde es in der Silvesternacht vor allem im Rheingarten am Dom turbulent. Dort kamen große Menschenmassen zusammen, viele der Feiernden zündeten mitten in der Menge Feuerwerkskörper, teilweise wurden Raketen in Menschengruppen geschossen, es kam zu regelrechten Böllerschlachten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird der Rheingarten auch in diesem Jahr Anlaufpunkt für viele Feiernde sein. „Wenn sich große Menschenmassen bilden, haben wir sie im Auge. Wir haben aus den vergangenen Jahren gelernt“, sagt Einsatzleiter Martin Lotz. „Wir gehen davon aus, dass wir gut aufgestellt sind.“

Im vergangenen Jahr kam es im Rheingarten zu dramatischen Szenen.

Im vergangenen Jahr kam es im Rheingarten zu dramatischen Szenen.

Neben der Domplatte und dem Bahnhofsvorplatz, die als beliebte Feierzone an Silvester gelten, wird es wie gewohnt wohl auch auf den Ringen voll. Sollte der Andrang auf dem Hohenzollernring zwischen Rudolfplatz und Friesenplatz zu groß werden, behält sich die Stadt vor, die Straßen für Autos zu sperren. Ähnlich ist die Lage im Kwartier Latäng. Auch dort erwartet die Stadt viele Feiernde. Bei Bedarf könnten Teile des Viertels gesperrt werden, beispielsweise die Zülpicher Straße, Teile des Barbarossaplatzes, die Roonstraße, der Hohenstaufenring und die Dasselstraße. 

Wie fährt die KVB an Silvester?

Der Stadtbahnbetrieb erfolgt Silvester nach Sonntagsfahrplan mit anschließendem Nachtverkehr. Der abendliche 15-Minuten-Takt wird bis gegen 2.15 Uhr verlängert. Sollten Stadt und Polizei die Deutzer Brücke sperren, werden die Stadtbahnlinien 1, 7 und 9 situationsbedingt getrennt. Die Linie 1 wird im Zeitraum von 22 Uhr bis 6 Uhr im Streckenabschnitt zwischen den Haltestellen „Neumarkt“ und „Junkersdorf“ durch zusätzliche Fahrten verstärkt. Die Linie 15 – zwischen den Haltestellen „Ubierring“ und „Wilhelm-Sollmann-Straße“ – sowie die Linie 9 – zwischen den Haltestellen „Ostheim“ und „Universität“ – werden im Zeitraum von 2.15 Uhr bis 6 Uhr durch zusätzliche Fahrten verstärkt. Auf der Linie 18 werden alle Kurzfahrten, die eigentlich an der Haltestelle „Klettenberg“ enden, bis zur Haltestelle „Schwadorf“ verlängert.

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