Köln – Der Ordnungsdienst der Stadt Köln zieht ab 4. April in die ehemalige RTL-Zentrale an der Aachener Straße 1042. Der Umzug aus dem bisherigen Standort im Stadthaus Deutz in das neu eingerichtete Dienstgebäude in Müngersdorf verläuft laut Stadt in mehreren Etappen und dauert bis zum 13. April.
Insgesamt ziehen mehr als 200 Mitarbeitende, 57 Fahrzeuge, 18 E-Bikes und sieben Motorräder des Ordnungsdienstes an den neuen Standort. Künftig werden von dort aus sämtliche Einsätze im Stadtgebiet koordiniert und durchgeführt. Dafür wurde eine neue Leitstelle errichtet.
Im Stadthaus in Deutz ist zu wenig Platz für Wachstum
Ex-Stadtdirektor Stephan Keller hatte den Plan forciert, eine neue Zentrale für den Ordnungsdienst zu schaffen. In Deutz mangelte es an Platz, es gab zu wenige Umkleiden und Duschen, die langfristig gewünschte Aufstockung auf 300 Mitarbeitende lasse sich dort nicht realisieren, hieß es. Am neuen Standort entzündete sich Kritik, weil die Anfahrtswege in viele Bezirke länger werden, insbesondere ins Rechtsrheinische. Das führe zu mehr Emissionen und weniger Einsatzzeiten vor Ort, kritisierte die SPD.
Das ehemalige RTL-Verwaltungsgebäude hat die Stadt angemietet, es wurde seit 2020 für den Ordnungsdienst umgebaut. Ursprünglich sollte der Umzug bereits im Herbst 2021 stattfinden, doch coronabedingt verzögerten sich die Bauarbeiten.
Mitarbeitenden auf vier Standorte in Köln verteilt
Mit dem Umzug des Ordnungsdienstes werden die rund 900 Mitarbeitenden des Amts für öffentliche Ordnung künftig auf vier Standorte verteilt sein. Der Verkehrsdienst bleibt in Deutz, ebenso die Gewerbeabteilung. Die Bußgeldstelle ist an der Gottfried-Hagen-Straße in Humboldt-Gremberg untergebracht, Amtsleiter Wolfgang Büscher und der Bereich allgemeine Ordnung im Kalk-Karree.
Derweil stockt die Ausstattung des Ordnungsdienstes mit Bodycams. Die am Körper getragenen Kameras sollen die Mitarbeitenden vor Übergriffen schützen. Bei der Polizei sind sie schon lange im Einsatz, die Kölner Verkehrs-Betriebe testen sie seit Januar probeweise. Für den Ordnungsdienst sollen 50 Bodycams beschafft und in einem Pilotprojekt erprobt werden. Doch bisher wurde der Auftrag noch nicht ausgeschrieben.
Die Stadt erklärte dazu: „Bei der Beschaffung und dem Einsatz bedarf es der Berücksichtigung von vielen unterschiedlichen Aspekten, sowohl im (datenschutz-)rechtlichen, als auch im technischen Bereich. Bisher fanden im Rahmen einer Marktsichtung bereits Gespräche mit verschiedenen Herstellern statt. Außerdem wurden Erfahrungsaustausche mit anderen Kommunen und der Polizei sowie Bundespolizei durchgeführt. Aktuell befasst man sich mit den Beschaffungsmodalitäten. Ein möglichst zügiger Start der Pilotphase ist gewünscht.“
Der Verkehrsdienst soll übrigens keine Bodycams bekommen. „Hintergrund ist hier, dass die NRW-Landesregierung die entsprechende Gesetzesgrundlage explizit für kommunale Ordnungsdienste geändert hat – und nicht für die Dienste, die die Überwachung des ruhenden Verkehrs vornehmen“, so die Stadt.