Verspätete Lieferungen bei bestellten Bahnen sorgen für Frustration bei Kölnern und behindern die Verkehrswende erheblich.
NotfahrplanKVB drohen Fahrgäste zu verprellen - nachhaltig

Köln: Straßenbahnen der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) stehen an der Haltestelle
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Bei Sonne, Regen, Eis und Schnee – kein Verlass auf KVB, heißt es im Volksmund in Abwandlung eines früheren Spruches zur Eigenwerbung oft über die Kölner Verkehrs-Betriebe. Seit Jahren spitzt sich die Situation immer weiter zu.
Trotz politischer Bemühungen, im Rahmen einer Verkehrswende möglichst viele Menschen zur Nutzung von Bus und Bahn zu bewegen, haben die KVB ihr Angebot nicht etwa ausgeweitet, sondern im Gegenteil drastisch eingeschränkt. Das soll sich bald ändern – ein bisschen.
Bestelle Bahnen kommen nicht
Dass bestellte Bahnen einfach nicht geliefert werden, ist ein viel zu wenig beachteter Skandal. Dass die zuständige Firma aber durchaus in der Lage zu sein scheint, S-Bahnen nach Köln angeblich zuverlässig zu liefern, ist dann völlig unverständlich: Sollen sie sich doch lieber darum kümmern, ihre Auftragsbücher erstmal abzuarbeiten!
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Nun mögen die Anforderungen der KVB an den Bau neuer Bahnen komplexer sein. Aber das sollte sich eine Firma überlegen, bevor sie die Lieferung verbindlich per Vertrag verspricht. Ausbaden dürfen die Situation jetzt wir Kölnerinnen und Kölner.
Wer ist verantwortlich?
Es wird mindestens noch fünf Jahre bleiben bei der Verwaltung des Mangels, wenn es um die Stadtbahnen der KVB geht. Darüber hinaus gehende Verzögerungen dürften aber zumindest nicht ausgeschlossen sein.
Man möchte durchaus nicht tauschen mit denjenigen, die dafür politisch die Verantwortung übernehmen müssen: Im Rat, im Aufsichtsgremium und im Management der KVB. Warum werden überhaupt Verträge geschlossen mit unzuverlässigen Firmen? Warum wird nicht an alternativen Fahrzeugkonzepten anderer Hersteller gearbeitet? Warum wird der absehbare Personalmangel nicht frühzeitig in Angriff genommen?
So wird das mit der Verkehrswende nichts. Es gibt viele Menschen, die durch „Notfahrpläne“ abgeschreckt werden. Leider nachhaltig.

