Der zweite Unfall innerhalb einer Woche an der Baustelle am Eifeltor legte wieder den Verkehr auf der A4 lahm.
Unfall auf der A4Nun gilt Überholverbot für Lkw am Eifeltor

Ein Teil der maroden A4-Brücke ist nicht befahrbar, weshalb die Fahrspuren für Pkw und Lkw an dieser Stelle verengt wurden.
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Keine Woche liegt zwischen den beiden Unfällen auf der A4: Nahe der Anschlussstelle Köln-Eifeltor war am vergangenen Donnerstag bereits ein Lastwagen den frühen Morgenstunden in der dortigen Baustelle umgekippt. Fast 20 Stunden dauerte es, bis alle Spuren auf der viel befahrenen A4 in Richtung Aachen wieder befahrbar waren, der Lkw musste mit einem Kran aufwendig geborgen werden. Ausgelaufenes Benzin hatte die Aufräumarbeiten zusätzlich verlängert.
In der Nacht zum Mittwoch wiederholte sich das Ereignis. Beladen mit einer Kompostanlage kippte gegen 1 Uhr ein Schwertransporter um, dieses Mal nicht komplett, sondern nur in Schräglage. Wieder ist es die Baustelle zwischen Klettenberg und Eifeltor. Der Bereich ist ein Nadelöhr: Zwei linke Fahrspuren werden mit einer sogenannten Betonschrammwand von der rechten Spur getrennt. Lkw können ausschließlich die rechte Spur befahren. Wie schon beim Unfall in der Vorwoche hatte der Fahrer des Schwertransporters die Spur in der Mitte gewählt - die für ihn viel zu eng war. Verletzte gab es auch dieses Mal nicht. Durch die stundenlange Sperrung des Fahrstreifens kam es jedoch zu langen Staus, vor allem im Berufsverkehr. Am Mittwoch gab es bis in den Nachmittag für Autofahrende Verzögerungen von bis zu einer Stunde.

Der nächtliche Unfall sorgte für lange Staus am Mittwoch.
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Eine kurzfristige Sache ist die Baustelle nicht. „Mehrere Jahre“ werde der Verkehr auf verengten Fahrspuren geführt, die zulässige Fahrgeschwindigkeit ist auf 40 Kilometer pro Stunde begrenzt, teilte die Autobahn GmbH der Rundschau mit. Laut Webseite der Autobahn GmbH soll die Mitte April eingerichtete Baustelle bis zum Jahr 2032 bestehen bleiben. So lange soll es dauern, bis die marode A4-Brücke repariert werden kann. Wie berichtet, war bei turnusmäßigen Überprüfungen festgestellt worden, dass der verbaute Beton an der Brücke nicht sicher ist. In einigen, nicht tragenden Bauteilen, weise der Stahl gegenüber heutigen Anforderungen Verunreinigungen auf, die das Tragvermögen der Bauteile einschränke, so die Autobahn GmbH. Deshalb dürfen diese Bereiche nicht befahren werden.
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Sicherheit hat oberste Priorität
Sicherheit habe für die Autobahn GmbH höchste Priorität, heißt es in einer Mitteilung am Mittwochabend. „In diesem Zusammenhang wird die Verkehrssituation auf der A4 zwischen den Anschlussstellen Eifeltor und Klettenberg genau beobachtet und bei Bedarf reagiert“, sagt eine Sprecherin. So sei die Beschilderung im Rahmen der im April eingerichteten Verkehrsführung zum Schutz der Brücke im Sinne der Optimierung bereits mehrfach angepasst worden. Nach den jüngsten Lkw-Unfällen sollen nun in Rücksprache mit dem zuständigen Polizeipräsidium Köln weitere Maßnahmen getroffen werden. Zum einen wird es in dem Streckenbereich ein Lkw-Überholverbot geben, zum anderen soll die entsprechende Beschilderung noch früher im Streckenverlauf aufgestellt werden, „weit vor dem zu entlastenden DB-Kreuzungsbauwerk“, so die Sprecherin der Autobahn GmbH. Blinklichter gebe es bereits auf der Strecke.
Wie die Rundschau erfuhr, sollen auch bereits Speditionen und Vertreter der Fernfahrerbranche direkt angesprochen worden sein, um Fahrerinnen und Fahrer auf die Verkehrsproblematik im Kölner Süden zu sensibilisieren. Dieses Vorgehen ist nicht unüblich: Im Fall der Leverkusener Brücke wurde es ähnlich gemacht.