Der neue Streaming-Hit „The Thursday Murder Club“ hält nicht, was man von Helen Mirren und Co. erwarten würde.
Starbesetzte Verfilmung„The Thursday Murder Club“ erreicht nicht die Erwartungen

Helen Mirren als Elizabeth (l-r), Sir Ben Kingsley als Ibsy, Pierce Brosnan als Ron und Celia Imrie als Joyce sind „The Thursday Murder Club“
Copyright: Giles Keyte/Netflix/dpa
„Ist dieser Raum nicht zum Puzzeln gedacht? – Nicht an Donnerstagen!“ Denn dann trifft sich in diesem großzügigen Zimmer in der Seniorenresidenz Cooper's Chase der „Thursday Murder Club“. Mitglieder des „donnerstäglichen Mörderclubs“ sind die ehemalige Spionin Elizabeth, Ibrahim, ein Psychiater in Pension und der frühere Gewerkschaftsführer Ron.
Das Kleeblatt vervollständigte bislang eine Polizistin, die aber in die Hospizabteilung des Heims verlegt wurde. Neuzugang Joyce wird eingeladen, aufgrund ihrer medizinischen Kenntnisse als Krankenschwester das Team zu vervollständigen.
Während sich das Trüppchen normalerweise in der noblen Seniorenresidenz mit dem Rätseln über Cold Cases beschäftigt, stolpern sie nun der Reihe nach über Leichen in den verschiedenen Stadien von „noch warm“ bis „dabei zu Staub zu verfallen“. Dreh- und Angelpunkt ist der Fakt, dass Cooper's Chase verkauft werden soll und sie ungern das liebgewonnene letzte Zuhause verlassen wollen.
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2020 erschien der erste Band der Krimireihe des Briten Richard Osman. Kurz bevor auf Englisch Teil fünf herauskommen wird, wurde die Chris Columbus' Verfilmung des Auftakts bei Netflix veröffentlicht.
Der Regisseur von „Kevin“ und„ Harry Potter“
Der Regisseur von Kino-Erfolgen wie den ersten beiden „Kevin“- und den ersten beiden „Harry Potter“-Filmen kann bei der Adaption auf eine regelrechte echte Starriege setzen: Helen Mirren als pragmatische Spionin, Ben Kingsley ist der feingeistige Psychiater, Pierce Brosnan der zupackende Gewerkschaftler.
Dazu kommen viele weitere bekannte Gesichter der britischen TV- und Kinoelite wie David Tennant („Broadchurch“), Tom Ellis („Lucifer“), Jonathan Pryce, Richard E. Grant, Celia Imrie oder Ruth Sheen. Was auf dem Papier nach großem Feuerwerk klingt, bekommt in der Umsetzung höchstens das Prädikat „gute Unterhaltung“.
Keine Frage, die Grundkonstellation der Figuren ist witzig, die Plotidee der ermittelnden Senioren zwar nicht neu, aber immer wieder ansprechend. Doch irgendwie will der Funke so recht nicht überspringen. Für eine Komödie gibt es zu wenig gute Gags, manches wirkt geradezu aufgesetzt: Da kleidet sich Helen Mirren für einen „Undercover“-Einsatz, als wolle sie die Hügel rund um Balmoral erkunden. Als aber ihr Ehemann zu ihr sagt, „Du siehst aus wie die Queen!“, wird aus der witzigen Anspielung auf Mirrens Oscar-Rolle ein Akt mit dem Zaunpfahl.
Und so plätschert es über weite Strecken in „Inspector Barnaby“-Gemächlickeit durch eine Geschichte, deren Auflösung zwar alle losen Fäden aufnimmt, aber doch vielleicht zu wenig spektakulär und überraschend daher kommt.