Am Samstag empfängt die Viktoria den TSV Havelse. Es ist das siebte Spiel in 22 Tagen.
Nach Kraftakt in MünchenDer FC Viktoria Köln rollt auf der Felge

Gezeichnet vom Spiel in München: Viktoria-Kapitän Christoph Greger
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Auf der sprichwörtlichen Felge rollt der FC Viktoria Köln dem Ende des Pflichtspiel-Marathons entgegen. Das Heimduell mit dem TSV Havelse am Samstag (14 Uhr/Sportpark Höhenberg) ist das siebte Spiel des Drittligisten in dann 22 Tagen. Anschließend winkt ein wenig Erholung in der Länderspielpause. Und die ist bitter nötig.
Denn gerade das jüngste 2:2 beim TSV 1860 München war ein an Intensität kaum zu überbietender Auftritt. Im Grünwalder Stadion war die Viktoria am Mittwochabend früh 2:0 in Führung gegangen, ehe sich Lars Dietz eine Gelb-Rote Karte einhandelte, die Löwen den Belagerungszustand des Kölner Strafraums ausriefen, zwei schnelle Tore erzielten – sich in der Schlussphase aber die Zähne an leidenschaftlich und erfolgreich verteidigenden Höhenbergern ausbissen. „Aus meiner Sicht war das viel zu wenig, um Gelb-Rot zu zeigen“, kritisierte Trainer Marian Wilhelm den Platzverweis, gestand allerdings, dass 1860 in der zweiten Halbzeit nach einem Tritt gegen Florian Niederlechner durchaus einen Elfmeter hätte bekommen können.
Viel Lob von Marian Wilhelm für den Auftritt in München
Letztlich war der Coach jedoch voll des Lobes für den Auftritt seiner Mannschaft: „München macht extrem viel Druck und bringt seine individuelle Qualität ins Spiel, spielt zielstrebig in Richtung unseres Tores. Dass wir nach dem 2:2 dann in Unterzahl gegen eine Mannschaft, die von ihren Fans angepeitscht wird, so auftreten – da muss ich meinem Team ein Riesen-Kompliment machen. Wir haben uns reingekämpft und wenig zugelassen, auch die Jungs, die reingekommen sind.“ Seine Mannschaft habe Mut bewiesen und sogar noch den Weg nach vorne gesucht. „Ich bin maximal stolz auf die Jungs, wie sie gekämpft haben. Und am Ende zufrieden, dass wir hier den Punkt mitnehmen“, meinte Wilhelm.
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Allerdings sind die personellen Probleme der Viktoria nicht kleiner geworden. Dietz, der zunächst Ex-Nationalspieler Kevin Volland unabsichtlich mit dem Stollen eine tiefe Fleischwunde am rechten Knie („Ah, ich sehe einen Knochen“) zugefügt und wenig später aus Sicht des Schiedsrichters taktisch gefoult hatte, fehlt den Kölnern am Samstag im Heimspiel gegen Aufsteiger Havelse gesperrt. Die langzeitverletzten Verthomy Boboy (Schulter), Marco Pledl (Kreuzbandriss) und Leander Popp (Syndesmoseriss) stehen ohnehin nicht zur Verfügung.
Dazu hat die Abwehrschlacht von Giesing noch allerlei Blessuren hinterlassen. Unter anderem zog sich Kapitän Christoph Greger eine Platzwunde am Hinterkopf zu und brachte das Spiel mit einem Kopfverband zu Ende. Während der Kapitän gegen Havelse dennoch einsatzbereit sein dürfte, gibt es bei anderen Profis Fragezeichen. In einem Kader, der sich in Teilen ohnehin noch an das Tempo und die Intensität der Dritten Liga gewöhnen muss und auf Rotation sowie neue Kräfte von der Bank angewiesen ist. „Die Personaldecke wird immer dünner, wir waren nur mit 17 Feldspielern in München“, sagte Wilhelm, „da sind einige Ausfälle dabei, die wir zu verkraften hatten. Wir müssen gucken, wie viel wir gegen Havelse rotieren können am Samstag. Aber auf jeden Fall brauchen wir gute Beine!“
Das Heimspiel gegen den Aufsteiger aus der Region Hannover ist eine der wenigen Liga-Partien, in die die Viktoria als klarer Favorit geht. Havelse ist Tabellenvorletzter und nach neun Spielen noch sieglos.