Kommentar zur FlutkatastropheDie Suche nach den Schwächen im Warnsystem

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Sirene

Nach der Hochwasserkatastrophe diskutiert die Politik über frühere und präzisere Warnungen. 

Köln – Für eine Bilanz der Fehler, die im Vorfeld der Unwetterkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz gemacht worden sind, ist es sicher noch zu früh. Derzeit geht es darum, Trümmer und Schutt zu beseitigen, die Infrastruktur wieder provisorisch gängig zu machen und den geschädigten Menschen die Rückkehr in ihr – wenn auch vorerst eingeschränktes – Leben zu ermöglichen.

Fragen stellen sich dennoch schon jetzt. Offensichtlich haben die Instrumente am Anfang der Katastrophenwarnkette ja zuverlässig funktioniert. Der Deutsche Wetterdienst hat dramatische Hinweise gegeben, Meteorologen in den Medien auf die zu erwartende Gefahr hingewiesen, Apps wie Nina Dutzende Alarmmails auf Hunderttausende Handys gesendet. Nur: Ernst genug genommen wurde dies überwiegend nicht.

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Warum sind viele der zuständigen kommunalen Behörden nicht vorsorgend tätig geworden, als sich das Unheil spätestens vergangenen Dienstag abzeichnete? Dass eine Kiesgrube in Erftstadt-Blessem einbricht, konnte niemand seriös vorhersehen. Aber welche Apokalypse etwa auf Teile des Ahrtals zukommt, wohl schon. Keiner hätte die Fluten verhindern können, aber es wären zwei Tage Zeit gewesen, sich darauf einzustellen, Leben zu schützen, Eigentum in Sicherheit zu bringen, den Schaden in Grenzen zu halten.

Wie also muss die Warnkette am unteren Ende, vor Ort, verbessert werden, dass erstens die Kommunen in solchen Lagen frühzeitig angemessen handlungsfähig sind, und zweitens wie bekommt man Bürger dazu, die Dramatik solch öffentlicher Warnungen richtig einzuschätzen und sich entsprechend vorzubereiten? An diesen Stellen wird in Analyse und praktischer Umsetzung bald viel Arbeit zu verrichten sein.

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