1. FC KölnWo Markus Gisdol die Hauptmängel beim FC sieht

Lesezeit 3 Minuten
Markus Gisdol

Kölns Trainer Markus Gisdol 

Köln – Peter Stöger ist nun schon eine ganze Weile nicht mehr da. Fast drei Jahre sind vergangen, seitdem die Ära des österreichischen Fußballlehrers beim 1. FC Köln zu Ende gegangen ist. Der 54-Jährige arbeitet inzwischen als Trainer und Sportvorstand in Personalunion bei Austria Wien, wird in diesen Tagen aber wieder vermehrt im Zusammenhang mit den Geißböcken genannt.

Mit dem 1:1 am Sonntag gegen Eintracht Frankfurt war der FC in der Bundesliga spielzeitübergreifend auch in der 14. Partie in Folge sieglos geblieben. Damit stellte der Club seinen Negativrekord aus der Abstiegssaison 2017/18 ein, der damals die Entlassung Stögers nach sich zog, dem über Jahre hinweg so erfolgreichen wie beliebten Kölner Übungsleiter.

Markus Gisdol ist hauptverantwortlich

Hauptverantwortlich für den aktuellen Negativlauf ist Markus Gisdol, der im Grüngürtel zwar beeindruckend loslegte, aber seit mehr als sieben Monate keinen Punktspielsieg mehr vorweisen kann. Der 2:1-Erfolg am 6. März beim späteren Absteiger SC Paderborn stammte noch aus einer Zeit, in der in der Bundesliga vor vollen Rängen gespielt wurde. Die Kölner befanden sich damals auf dem Weg ins gesicherte Mittelfeld, ehe der Ausbruch der Corona-Pandemie den Verein in eine tiefe finanzielle und sportliche Krise zurückzog.

Während sich Finanz-Geschäftsführer Alexander Wehrle seither vergeblich um eine Teilrückkehr der Fans ins Rheinenergiestadion bemüht hat, ist es Markus Gisdol auch mit neuem Personal noch immer nicht gelungen, die lange Sieglos-Serie zu beenden. Nach drei Auftaktniederlagen wertete der Schwabe das Remis gegen hoch eingeschätzte Frankfurter aber zumindest als Hoffnungsmacher: „Wir haben den ersten Punkt gemacht, das ist gut“, sagte Gisdol, der auf die deutliche Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel aufbauen will: „Wir haben in der zweiten Halbzeit die richtige Reaktion gezeigt.“

Fehlende Automatismen in der Offensive

Die gravierenden spielerischen Mängel des ersten Durchgangs erklärte der FC-Coach indes mit nach wie vor fehlenden Automatismen in der neu formierten und erst spät zusammengekommenen Offensiv-Abteilung. „Wir müssen uns noch ein bisschen besser einspielen“, drückte es der 51-Jährige arg untertreibend aus. Für diesen Prozess bittet Gisdol trotz prekärer sportlicher Lage um Geduld: „Wir hatten das erste Mal nahezu den kompletten Kader zur Verfügung. Da sollte man nicht allzu kritisch sein.“

Horst Heldt wertete die zweiwöchige spielfreie Zeit ebenfalls als nur bedingt tauglich, um das Zusammenspiel im FC-Team zu verbessern. „Wir konnten in der Länderspielpause an vielen Dingen arbeiten. Doch der Feinschliff ist natürlich nicht möglich, wenn viele Spieler unterwegs sind“, gab der Kölner Sportchef zu bedenken – jedoch wohlwissend, dass das ein „Problem ist, das auch andere Mannschaften hatten“.

Das könnte Sie auch interessieren:

Gleichzeitig deutete Heldt an, alsbald spielerische Fortschritte sowie weitere Punktgewinne sehen zu wollen. „Wir haben jetzt bis zur nächsten Länderspielpause Zeit, mit allen Spielern zu arbeiten“, sagte der 50-Jährige in der Vorausschau auf die dreiwöchige Phase bis zur erneuten Bundesliga-Unterbrechung, deren Ausgang für eine weitere Zusammenarbeit mit Markus Gisdol entscheidend sein dürfte. Bis dahin warten Auswärtsspiele beim VfB Stuttgart (Freitag, 20.30 Uhr) und SV Werder Bremen (6. November) sowie ein Heimspiel gegen den FC Bayern München (31. Oktober) auf die Kölner.

Nach einem trainingsfreien Dienstag gilt deren Konzentration aber erst einmal nur der Aufgabe beim gut gestarteten Neuling in Stuttgart. Dort gehe es darum, „noch mehr spielerische Akzente zu setzen“, formulierte Horst Heldt seine Erwartungshaltung gegenüber Trainer und Spielern. „Daran müssen wir in dieser Woche ansetzen und versuchen, weiter zu punkten – am besten schon im nächsten Spiel.“

Rundschau abonnieren