DFB-Pokal der FrauenVfL Wolfsburg als klarer Favorit gegen Turbine Potsdam im Finale

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Abschied aus Wolfsburg: Das Pokalfinale in Müngersdorf ist das letzte Spiel von Nationaltorhüterin Almuth Schult im VfL-Trikot.

Abschied aus Wolfsburg: Das Pokalfinale in Müngersdorf ist das letzte Spiel von Nationaltorhüterin Almuth Schult im VfL-Trikot.

Köln – Schnappt sich der VfL Wolfsburg das Double und steigt zum Rekord-Pokalsieger auf? Oder gelingt dem 1. FFC Turbine Potsdam der erste Triumph seit 2006? Das Aufeinandertreffen beider Teams am Samstag (16.45 Uhr/ARD und Sky) im DFB-Pokal-Finale der Frauen verspricht Hochspannung und Attraktivität. Der Austragungsort ist zum 13. Mal seit 2010 das Rhein-Energie-Stadion in Köln-Müngersdorf.

Der VfL Wolfsburg feierte kürzlich erst die Meisterschaft in der Bundesliga. In der Champions League verpasste das Team zwar in zwei Duellen gegen den FC Barcelona den Sprung ins Endspiel. Im DFB-Pokal soll die Erfolgsgeschichte jedoch weitergehen: Seit dem 16. November 2013 haben die Wölfinnen kein Cup-Duell mehr verloren und sicherten sich mit 39 Siegen in Folge die Trophäe zuletzt sieben Mal hintereinander. Mit einem Erfolg am Samstagabend würde der VfL mit dem neunten Triumph zum bisherigen Rekordsieger 1. FFC Frankfurt aufschließen, der seit 2020 als Eintracht Frankfurt antritt.

Turbine Potsdam will endlich den Sieg

Turbine Potsdam möchte hingegen nach zuletzt vier Final-Niederlagen 2015, 2013, 2011 und 2009 den Pokal endlich wieder nach Brandenburg holen. Für Potsdam ist es nach 2013 und 2015 das dritte Finalduell mit Wolfsburg. Mit Anna Gerhardt kehrt eine Ex-Kölnerin für die Partie in die Domstadt zurück. Die 24-Jährige, deren Bruder Yannick wiederum beim VfL Wolfsburg Fußball-Profi ist, trug von 2014 bis 2016 das FC-Trikot.„Wir gehen als klarer Außenseiter in die Partie und haben nichts zu verlieren“, betont der Potsdamer Trainer Sofian Chahed vor dem Spiel, „aber diese Ausgangslage kann uns besonders gefährlich machen. Wenn wir in der Defensive gut stehen und immer wieder Nadelstiche nach vorne setzen können, dann ist alles möglich.“

In der abgelaufenen Bundesliga-Saison gab es freilich für die Potsdamerinnen gegen den Pokal-Seriensieger nichts zu holen: Der von Tommy Stroot trainierte VfL entschied beide Duelle jeweils mit 3:0 für sich. Bei den Wölfinnen ist das Spiel für Almuth Schult ein ganz besonderes: Die Nationaltorhüterin verlässt die Bundesliga nach dieser Saison und wechselt in die USA zu Angel City FC. Schult stand bei allen sieben Pokal-Erfolge mit dem VfL im Tor. Zum Abschluss soll nun noch Titel Nummer acht hinzukommen.

Vorfreude auf die Partie herrscht auch bei Wolfsburgs Torjägerin Ewa Pajor, die im Vorjahr in der 118. Minute das 1:0-Siegtor gegen Eintracht Frankfurt erzielte: „Wir reisen nur zu einem Spiel in der gesamten Saison zwei Tage früher an – und das ist das Endspiel in Köln. So haben wir ausreichend Zeit, um uns auf das Spiel zu fokussieren“, verrät die 25-Jährige. Für die polnische Nationalspielerin wäre der Titel ein gelungener Abschluss nach einer zehrenden Saison. Die Stürmerin fiel wegen einer Knie-OP monatelang aus und ist erst seit einigen Wochen wieder fit.

Pokalfinale in Köln: Hoher Besuch erwartet

Derweil wird Kristin Demann das Finale sicherlich besonders interessiert verfolgen: Die 29-Jährige spielte seit Januar auf Leihbasis beim Bundesligisten 1. FC Köln, kennt die Endspiel-Umgebung also bereits bestens. Die Defensiv-Spielerin wechselt im Sommer nach Wolfsburg.

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Zum Pokalfinale in Köln wird hoher Besuch erwartet: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat seine Teilnahme angekündigt und soll nach dem Spiel den Pokal überreichen. Bevor im Stadion der Ball rollt, findet ab 11.11 Uhr bereits ein Fan- und Familienfest auf der Vorwiese des Stadions statt.

Erstmals seit 2019 wird das Endspiel wieder vor Zuschauern im Stadion ausgetragen. Offen ist, ob es nach der langen Pandemie-Pause direkt zu einem neuen Zuschauer-Rekord für das Finale in Köln reicht. Bis Freitag waren rund 16 000 Tickets verkauft. Der DFB rechnete zu diesem Zeitpunkt mit 20 000 im Rhein-Energie-Stadion. Der bisherige datiert aus dem Premieren-Jahr 2010: Damals kamen 26 282 Zuschauer zur Begegnung des FCR Duisburg gegen den USV Jena.

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