BBL-PokalNach dem 82:90 gegen Berlin brauchen die Bonner Schützenhilfe

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Robuste Duelle lieferten sich Deividas Gailius und Ben Lammers.

Robuste Duelle lieferten sich Deividas Gailius und Ben Lammers.

Bonn – Den Telekom Baskets droht das Aus im BBL-Pokal: Die Bonner unterlagen am Dienstagabend dem Titelverteidiger ALBA Berlin mit 82:90 (27:21, 13:18, 18:24, 24:27) und kassierten damit im dritten Gruppenspiel die erste Niederlage. Die Berliner können dagegen in ihren beiden ausstehenden Begegnungen gegen Braunschweig und Oldenburg die Teilnahme am Finalturnier perfekt machen.

Auch die Baskets haben noch Chancen aufs Halbfinale, brauchen aber Schützenhilfe: Sollte ALBA gegen Oldenburg gewinnen, aber gegen Braunschweig verlieren, wären Bonn, Berlin und Braunschweig mit 2:1-Siegen gleichauf, dann würde im direkten Vergleich der drei Teams das Korbverhältnis entscheiden.

Gailius und Hagins bei Bonn mit starken Leistungen

Die Gäste aus Berlin spielten in knapp vier Minuten eine erste zweistellige Führung heraus (12:2). Bonns Cheftrainer Igor Jovovic nahm direkt eine Auszeit – und sein Team kam wie verwandelt zurück. Plötzlich war Intensität vorne und hinten zu sehen und offensiv fielen die Würfe: Die Baskets zeigten mit einem 19:2-Lauf eine beeindruckende Antwort und gingen 21:14 in Führung (8.).

James Thompson setzt sich hier gegen die Nationalspieler Johannes Thiemann und Nils Giffey durch.

James Thompson setzt sich hier gegen die Nationalspieler Johannes Thiemann und Nils Giffey durch.

Vor allem die Dreierschützen trafen in dieser Phase blendend, mit vier Fernschüssen in drei Minuten brachten sie ihr Team sogar mit 27:18 in Front (10.). War das erste Viertel von spektakulären Läufen geprägt, schraubten beide Teams in der Folge die Aggressivität in der Defense hoch.

Berlin verhinderte mehr als fünf Minuten jeden Feldkorb der Baskets und war beim 35:34 (18.) wieder auf Tuchfühlung – ein Abstand, der auch zur Pause Gültigkeit hatte (40:39). Die Baskets wehrten sich nach Kräften, konnten sich aber offensiv zu selten gegen Berlins Druck durchsetzen – im zweiten Abschnitt erzielten sie nur 13 Punkte.

Bonns Bankspieler feuerten von außen nach Kräften an.

Bonns Bankspieler feuerten von außen nach Kräften an.

An dem Bild änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts. Berlin dominierte mit robustem Körpereinsatz, die Baskets fanden offensiv zu selten ein Mittel gegen dieses Bollwerk. So blieb es bei spektakulären Einzelaktionen wie dem Vier-Punkt-Spiel (Dreier plus Bonuswurf) von Deividas Gailius und einem Notdreier von Chris Babb.

Beim 63:71 bäumten sich die Baskets ein letztes Mal auf: Mit einem 11:0-Lauf rissen sie die Führung wieder an sich (74:71, 36.). Der Titelverteidiger steckte das aber kühl weg und konterte zum 74:78 und 77:83. Bonns Topscorer Gailius (20 Punkte) hielt in der Schlussminute die Hoffnung am Leben (80:84), die Niederlage abwenden konnte er nicht. Eine starke Leistung zeigte auch wieder Josh Hagins mit 17 Punkten, acht Rebounds und sechs Assists.

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Weiter geht es für die Baskets am Sonntag (15 Uhr) mit ihrem ersten Auftritt in der Bundesliga. Sie empfangen mit Vizemeister Ludwigsburg erneut ein Top-Team, in dem mit Yorman Polas Bartolo und Jonas Wohlfarth-Bottermann zwei Ex-Bonner stehen.

Das verschobene Auftaktspiel in Bayreuth ist auf den 19. November (Donnerstag) neu angesetzt worden.

Baskets (Punkte/3er): Pollard (4), Thompson (7), Micovic (16/3), Hagins (17/2), Babb (10/2), Lischka (1), DiLeo (2), Gailius (20/5), Kratzer (5); Rebounds: 33 (Kratzer 9); Assists: 14 (Hagins 6); Trefferquote Feld: 46,6 % (27/58); Dreierquote: 44 % (12/27); Freiwurfquote: 70 % (16/23).Berlin (Punkte/3er): Lo (16/1), Giffey (6), Delow, Eriksson (9/1), Mattiseck (3/1), Schneider, Fontecchio (14/1), Thiemann (11), Granger (9/1), Sikma (6), Lammers (16); Rebounds: 32 (Thiemann 8); Assists: 19 Lo (6); Trefferquote Feld: 48 % (27/56); Dreierquote: 29 % (5/17); Freiwurfquote: 79 % (31/39).

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