Telekom Baskets in BonnKein Zeitdruck beim Finden der letzten beiden Profis

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Chris Babb

Chris Babb (rechts) 

Bonn – Trainingsstart am 5. August, Ende des Monats ein einwöchiges Trainingslager in Calais an der nordfranzösischen Atlantik-Küste und dann in vier Wochen sieben Testspiele – es ist ein strammes Vorbereitungsprogramm, mit dem die Telekom Baskets die Basis für ihre 26. Bundesliga-Spielzeit legen wollen. Die Saison beginnt für sie dann gleich mit einem Knaller: Die Bonner treten am 23. oder 24. September im vorgezogenen Auftaktspiel der BBL beim Meister ALBA Berlin an – analog zur Fußball-Bundesliga soll künftig auch im Basketball der Titelverteidiger die Spielzeit eröffnen.

Wenn der neue finnische Cheftrainer Tuomas Iisalo die Mannschaft nach den obligatorischen medizinischen Tests am 5. August zum ersten Training im Telekom Dome versammelt, wird die Truppe möglicherweise noch nicht komplett sein. Denn die Baskets, bei denen es mit den ersten Spielerverpflichtungen Mitte Juni Schlag auf Schlag ging, lassen sich jetzt bei der Suche nach beiden letzten fehlenden Profis bewusst Zeit.

Kein Zeitdruck

„Im Moment kann man nicht sagen, dass wir kurz vor einem Abschluss stehen. Es geht darum, die richtigen Spieler zu finden“, betont Sportmanager Michael Wichterich, der das Anforderungsprofil so skizziert: „Im Idealfall wollen wir noch einen kreativen Mann für die Position drei holen, der ein guter Schütze ist, aber auch mal den Ball auf den Boden setzen kann und ein gutes Allroundpaket bietet.“ Dazu noch einen Power Forward, den Wichterich als „klassischen Stretch-Vierer“ umschreibt.

Dieser Begriff hat sich im modernen Basketball für lange Spieler eingebürgert, die auch über einen Distanzwurf verfügen und dadurch das Spiel öffnen (das Spielfeld „strecken“ und breiter machen). Dieser Spieler müsse dann auch nicht unbedingt als Center auf der Position fünf aushelfen können: „Justin Gorham ist auch in der Lage, auf der Fünf zu spielen, da sehen wir uns schon ordentlich aufgestellt“, sieht Wichterich diesen Part eher bei dem reboundstarken 2,01-Meter-Athleten. Er hält es für denkbar, dass die beiden letzten Neuzugänge erst nach Trainingsbeginn im Lauf des Augusts zur Mannschaft stoßen: „Das wäre überhaupt kein Problem.“ Denn dann könnten die Baskets die Summer League in den USA abwarten: „Erfahrungsgemäß wollen sich viele Spieler mit NBA-Ambitionen unbedingt dort präsentieren, sie endet in diesem Jahr aber erst am 17. August.“ Will heißen: Gerade starke Collegespieler, die den Sprung in die NBA nicht auf Anhieb schaffen, kommen dann erst auf den Markt für die europäischen Clubs: „Es wird auch danach keinen Engpass geben“, ist Wichterich überzeugt.

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Aus der bisherigen Mannschaft haben jetzt auch Strahinja Micovic, der zu Monar Bar in Montenegro zurückkehrt, für die er schon 2017 bis 2019 auf Korbjagd ging, und Xavier Pollard, der zu KTE-Duna Aszfalt/Ungarn wechselt, neue Arbeitgeber gefunden. Dass Bonns Topscorer Chris Babb, wie auf Eurobasket.com zu lesen war, in Bosnien beim BC Igokea Aleksandrovac untergekommen sei, bezweifelt Wichterich: „Das ist, glaube ich, nicht der Fall.“

Tests auch gegen Erstligisten aus Frankreich und Belgien

Er deutet an, dass Babb auch immer noch zu den Baskets zurückkehren könne: „Mit Babb muss man sich immer befassen, er war der konstanteste Mann bei uns und ein sehr guter Spieler.“ Mehr gebe es aktuell zu der Personalie aber nicht zu sagen.

Das erste Testspiel steigt am 18. August gegen den Drittligisten RheinStars Köln (Pro B), im Trainingslager geht es gegen den französischen Erstligisten Le Portel. Anfang September folgen Tests gegen Ligakonkurrent Bamberg (1.9.) sowie die belgischen Erstligisten Antwerpen (4.9.) und Limburg (8.9.). Zum Abschluss warten in Bonn die Bundesligisten Hamburg (11.9.) und Braunschweig (17.9.) als Sparringspartner.

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