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US-Präsident postet Putins WorteTrump dankt Moskau für Nobelpreis-Schelte – und attackiert China

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US-Präsident Donald Trump im Oval Office. (Archivbild)

US-Präsident Donald Trump im Oval Office. (Archivbild)

Donald Trump reagiert erst nur indirekt mit einem Putin-Video auf die Friedensnobelpreis-Vergabe. Dann gratuliert er der Preisträgerin.

US-Präsident Donald Trump hat zunächst nur indirekt auf die Vergabe des Friedensnobelpreises an María Corina Machado reagiert. Am späten Freitagabend (10. Oktober) habe Trump dann jedoch seine Glückwünsche in einem Telefongespräch übermittelt, sagte Machados Wahlkampfmanagerin Magalli Meda der Nachrichtenagentur AP.

Zuvor hatte sich lediglich ein Sprecher des Weißen Hauses zur Auszeichnung für die venezolanische Oppositionsführerin geäußert – und das Nobelkomitee dafür kritisiert, den Preis nicht an Trump vergeben zu haben. Preisträgerin Machado lobte derweil in einer ersten Reaktion das Engagement des US-Präsidenten. Trump, der zuletzt für Hoffnungen auf einen Frieden in Nahost gesorgt hat, schwieg unterdessen zunächst zur Entscheidung des Komitees.

Auf seiner Plattform Truth Social bezog der 79-Jährige am Freitag jedoch indirekt Stellung und postete zunächst ein Statement von Machado, die den Friedensnobelpreis auch dem US-Präsidenten gewidmet hatte. „Wir stehen an der Schwelle zum Sieg und zählen heute mehr denn je auf Präsident Trump“, hatte sie zuvor auf der Plattform X geschrieben.

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Donald Trump reagiert indirekt auf Friedensnobelpreis-Entscheidung

Kurz darauf postete der US-Präsident dann ein Statement von Kremlchef Wladimir Putin. „Es steht mir nicht zu, zu beurteilen, ob der derzeitige US-Präsident den Friedensnobelpreis verdient – ich weiß es nicht“, hatte der russische Staatschef zuvor gegenüber Reportern erklärt und Trump den Rücken gestärkt. „Er tut wirklich viel, um komplexe Krisen zu lösen, die Jahre, ja sogar Jahrzehnte andauern.“

Der Friedensnobelpreis habe an Ansehen verloren, kritisierte Putin, gegen den der Internationale Strafgerichtshof wegen mutmaßlichen Kriegsverbrechen Haftbefehl erlassen hat.

Wladimir Putin: Friedensnobelpreis hat an Ansehen verloren

„Es gab Fälle, in denen das Komitee den Friedensnobelpreis an Menschen verliehen hat, die nichts für den Frieden getan haben. Meiner Meinung nach haben diese Entscheidungen dem Ansehen dieses Preises enorm geschadet“, sagte Putin. Durch solche Entscheidungen sei die Autorität des Preises „erheblich verloren“ gegangen, hieß es weiter aus Russland.

Trump verbreitete die Worte des Kremlchefs schließlich als Video mit englischen Untertiteln auf Truth Social weiter. „Danke an Präsident Putin“, schrieb der Republikaner dazu. Gleichzeitig verschärfte Trump, der zuletzt den Druck auf Moskau erhöht hatte und laut über eine Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern an die Ukraine nachgedacht hatte, den Ton gegenüber Russlands Verbündeten in China.

US-Präsident stellt Treffen mit „feindseligem“ Xi infrage

Noch bevor Trump sich zum Friedensnobelpreis äußerte, stellte der US-Präsident am Freitag sein geplantes Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping in Südkorea mit Verweis auf den laufenden Handelskonflikt infrage. Er habe Xi beim Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) treffen sollen – „aber jetzt scheint es keinen Grund mehr dafür zu geben“, schrieb der Republikaner auf Truth Social.

Trump begründete seine Aussage damit, dass China angeblich „Briefe an Länder in aller Welt“ geschickt habe, in denen Exportbeschränkungen für seltene Erden und andere Materialien angekündigt würden. Dies „sei aus dem Nichts gekommen“, könne den Welthandel lahmlegen und vielen Staaten schaden. Die Volksrepublik werde zunehmend „feindselig“, befand Trump.

Donald Trump: China lag auf der Lauer

Der US-Präsident schrieb, er habe immer das Gefühl gehabt, China liege „auf der Lauer“ und sehe sich nun darin bestätigt. Es könne nicht sein, dass Peking die Welt „gefangen“ halte – aber das scheine schon seit längerem der Plan gewesen zu sein. Die USA müssten jetzt reagieren, um sich und andere Staaten zu schützen – man erwäge etwa „massive Erhöhungen“ von Zöllen auf chinesische Produkte, die in die USA eingeführt werden, drohte Trump. 

Zwischen China und den USA herrscht derzeit eine Pause im Zollstreit, der im Frühjahr eskaliert war. Beide Länder hatten im April Importe aus dem jeweils anderen Land mit Aufschlägen von mehr als 100 Prozent belegt.

US-Präsident Trump wollte mit Xi eigentlich Ende Oktober am Rande des Apec-Gipfels in Südkorea sprechen. Er hatte den Chinesen bereits in seiner ersten Amtszeit mehrmals getroffen. Unter anderem trafen sich beide Staatsoberhäupter persönlich 2019 im japanischen Osaka, 2017 war Xi nach Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida gereist. (mit dpa)

Der Artikel wurde mit der Information zu Trumps Glückwünschen für Machado aktualisiert.