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DeSantis macht den Weg freiTrump lobt Putin, Xi, Kim und Orbán – und ist kaum noch zu stoppen

Lesezeit 3 Minuten
Ron DeSantis bei einem Handschlag mit Donald Trump (r.). Der Republikaner aus Florida ist nun aus dem Rennen um die Kandidatur zur Präsidentschaft ausgestiegen. (Archivbild)

Ron DeSantis bei einem Handschlag mit Donald Trump (r.). Der Republikaner aus Florida ist nun aus dem Rennen um die Kandidatur zur Präsidentschaft ausgestiegen. (Archivbild)

Nach dem Rückzug von DeSantis bleibt Trump nur noch eine Gegnerin bei den Republikanern. Die hält Trump für „besessen von Diktatoren“. 

Für Donald Trump wird die erneute Präsidentschaftskandidatur immer greifbarer. Am Sonntag erklärte Ron DeSantis, parteiinterner Konkurrent des Ex-US-Präsidenten, seinen Rückzug aus dem Rennen um die Kandidatur – und seine Unterstützung für Trump.

Somit steht nur noch Nikki Haley als Alternative zu Trump innerhalb der Republikaner zur Wahl. Haley werden allerdings lediglich Außenseiterchancen eingeräumt. Trump kommt seiner erneuten Kandidatur somit trotz laufender Strafverfahren immer näher.

USA: Ron DeSantis gibt auf – und unterstützt Donald Trump

Der 77-Jährige setzte seine Wahlkampftour unterdessen am Wochenende fort – und sorgte dabei erneut für Irritationen. Bei einem Auftritt in New Hampshire bezeichnete Trump den chinesischen Diktator Xi Jinping, Kremlchef Wladimir Putin und den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un als „sehr nette Leute“ – und behauptete, Haley sei nicht in der Lage, mit den drei Staatsoberhäuptern umzugehen.

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Trump hat bereits in der Vergangenheit regelmäßig mit seinen angeblich guten Beziehungen insbesondere zu Putin kokettiert. Mehrfach behauptete Trump, er könne den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine in kürzester Zeit zu einem Ende bringen, ohne je eine Erklärung dafür zu liefern, wie er das bewerkstelligen will. 

Nikki Haley attackiert Donald Trump: „von Diktatoren besessen“

Konkurrentin Haley ließ Trumps Worte derweil nicht unkommentiert. Die 52 Jahre alte Republikanerin stellte am Wochenende zunächst die geistige Verfassung Trumps sowie seine Eignung für eine weitere Amtszeit als Präsident infrage, wie mehrere US-Medien berichteten. Vorausgegangen war eine Verwechslung Trumps von Haley mit Nancy Pelosi.

Am Sonntagabend legte Haley schließlich noch einmal nach. Trump habe Xi „ein Dutzend Mal“ gelobt, nachdem „China uns Covid gegeben hat“, schrieb sie im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter). Der Ex-Präsident habe zudem „Liebesbriefe“ an Kim Jong Un gesendet und mit seiner „kumpelhaften Männerfreundschaft“ zu Wladimir Putin geprahlt. „Wir können keinen Präsidenten haben, der von Diktatoren besessen ist“, fügte sie an.

Donald Trump lobt Putin, Xi, Kim und Orbán: „Großartiger Anführer“

Trump, der zuletzt vollständige Immunität gefordert hatte, auch wenn ein US-Präsident „rote Linien“ überschreite, legte unterdessen bei einem weiteren Wahlkampftermin in New Hampshire nach – und bezeichnete den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán als „großartigen Mann“ und „großartigen Anführer in Europa“. Manche Menschen würden Orbán „nicht mögen, weil er zu stark ist“, führte Trump aus. „Es ist gut, einen starken Mann an der Spitze eines Landes zu haben.“

DeSantis´ Rückzug kommt unterdessen kurz vor der zweiten Vorwahl der Republikaner in New Hampshire. In dem US-Bundesstaat an der Ostküste lag er in Umfragen weit hinter Trump und Haley, die dort äußerst beliebt ist. Beim ersten republikanischen Vorwahltermin in Iowa konnte sich DeSantis mit 21 Prozent der Stimmen noch den zweiten Platz hinter Trump sichern, der über 50 Prozent Zustimmung bekam.

Nikki Haley nur mit Außenseiterchancen gegen Donald Trump

Bei der zweiten Vorwahl werden Haley bessere Chancen zugerechnet. Die ehemalige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen scheint insgesamt jedoch nur eine geringe Chance im Rennen um die Kandidatur zu haben. Den meisten Meinungsumfragen zufolge sind mehr als 70 Prozent der republikanischen Wählerinnen und Wähler Trump zugeneigt.

„Jetzt ist es ein Zweikampf, für den Haley die Unabhängigen gewinnen und auf ein Wunder hoffen muss“, kommentierte Thomas Jäger, Professor für internationale Politik an der Universität zu Köln, DeSantis‘ Rückzug am Sonntagabend dementsprechend bei X.

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