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US-Präsident gerät weiter unter DruckNeue belastende Fotos und Videos aufgetaucht – Epstein feierte bei Trumps Hochzeit

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Marla Maples und Donald Trump am Tag der Hochzeit im Jahr 1993. (Archivbild) Auf anderen Fotos von der Feier ist unter anderem Jeffrey Epstein zu sehen.

Marla Maples und Donald Trump am Tag der Hochzeit im Jahr 1993. (Archivbild) Auf anderen Fotos von der Feier ist unter anderem Jeffrey Epstein zu sehen. 

Der renommierte Sender CNN kramt in seinen Archiven und findet weiteres für Trump belastendes Material. Der Präsident fühlt sich „verarscht“. 

Der Streit über die Offenlegung von Akten in der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein schaukelt sich in den USA Tag für Tag höher. Der Druck auf Trump ist seit Tagen enorm, auch im eigenen Lager.

Eine weitere Enthüllung von einer der größten amerikanischen Sendeanstalten brachte am späten Dienstagabend in den USA neuen Zündstoff in die Debatte. Fotos aus dem Jahr 1993, die CNN exklusiv veröffentlichte, bestätigen zum ersten Mal, dass der später verurteilte Sexualverbrecher Epstein bei Trumps Hochzeit mit Marla Maples im Jahr 1993 zu Gast war. Maples war nach Ivana Trump die zweite Ehefrau des Immobilien-Millionärs.

Neue Bilder von Donald Trump und Jeffrey Epstein aufgetaucht

Dass Epstein auf der Gästeliste stand und laut CNN an der Zeremonie im Plaza Hotel teilgenommen hatte, war bisher nicht öffentlich bekannt. Wie der Sender mitteilte, habe der CNN-Nachrichtendienst „KFile“ das Rohmaterial bei der Durchsicht von Archivmaterial gefunden.

Donald Trump lud Jeffrey Epstein (hier nicht im Bild) offenbar zu seiner Hochzeit 1993 ein. (Archivbild)

Donald Trump lud Jeffrey Epstein (hier nicht im Bild) offenbar zu seiner Hochzeit 1993 ein. (Archivbild)

Die nun entdeckten Archivaufnahmen werfen ein neues Licht auf die Beziehung zwischen dem US-Präsidenten und Epstein – und sind für Trump ein weiteres Problem in der Causa. Schließlich hatte der 79-Jährige immer wieder angegeben, den 2019 im Gefängnis gestorbenen Investmentbanker nur flüchtig gekannt zu haben und „kein Fan“ von diesem gewesen zu sein.

Gegen diese Behauptung spricht ein ebenfalls in den CNN-Archiven gefundenes Video, das Szenen von einer „Victoria's Secret“-Modenschau in New York aus dem Jahr 1999 enthält. Trump führt vor dem Laufsteg-Event ein offensichtlich unterhaltsames Gespräch mit Jeffrey Epstein, beide lachen zusammen.

Donald nach Veröffentlichung neuer Fotos mit Epstein: „Sie wollen mich wohl verarschen“

Wie zuletzt schon nach einem belastenden Artikel des „Wall Street Journal“ über einen anzüglichen Brief von Trump zu Epsteins 50. Geburtstag, ging Donald Trump umgehend in den Angriffsmodus über. Der Republikaner, der in den vergangenen Tagen mit mäßigem Erfolg viel dafür tat, um von der Affäre abzulenken, reagierte laut CNN in einem kurzen Telefonat am Dienstag auf die Hochzeitsfotos. „Sie wollen mich wohl verarschen“, zitiert der Sender den US-Präsidenten. Anschließend habe er CNN wiederholt als „Fake News“ bezeichnet und aufgelegt.

Trump bleibt damit vorerst bei seiner Taktik der Medienschelte: Wer belastendes Material veröffentlicht, wird diskreditiert – oder wie im Fall des „Wall Street Journal“ verklagt. 

Während das US-Staatsoberhaupt viele gegen ihn erhobene Vorwürfe als Lügen abmoderiert, lässt sich das eigene Lager nicht so einfach beruhigen. Im Wahlkampf hatten Trump und namhafte Mitglieder seiner Regierung ausdrücklich versprochen, sämtliche Epstein-Akten freizugeben. Seine rechte Basis besteht nun darauf, weil sie vermutet, dass prominente Vertreter der linksliberalen Elite in den Sexhandel mit Minderjährigen verwickelt waren.

Epstein-Akten: US-Abgeordnete werden früher in Sommerpause geschickt

Inzwischen hat sich die Lage so zugespitzt, dass für den US-Präsidenten auch das US-Repräsentantenhaus zum Problem wird. Um eine kurzfristige Abstimmung über die Freigabe der Akten zu verhindern, hat der republikanische Chef des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, offenbar einen ungewöhnlichen Plan geschmiedet. Wie die„New York Times“ und weitere Medien übereinstimmend berichten, will Johnson die Abgeordneten zwei Tage früher als eigentlich geplant vorzeitig in die Sommerpause schicken.

Die Demokraten warfen Johnson anschließend vor, damit eine Abstimmung zu einer Resolution zum Epstein-Fall auszubremsen. Vom Justizministerium wird die Freigabe von Dokumenten verlangt, darunter Ermittlungsunterlagen und Aufzeichnungen zu dem Fall. Schon in den vergangenen Tagen hatte der Epstein-Fall zu Kontroversen im Repräsentantenhaus geführt.

Jeffrey Epstein, der über viele Jahre systematisch Minderjährige missbraucht hatte, beging 2019 mit 66 Jahren in seiner Gefängniszelle nach offiziellen Angaben Suizid. Er war im Jahr 2019 verhaftet und dann angeklagt worden. In Teilen der US-Gesellschaft sorgte Epsteins Tod für wilde Spekulationen, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Prominente und Milliardäre gingen bei ihm ein und aus – auch Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen.