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Domina vergewaltigt„Ein entwürdigendes Ausmaß an Gewalt“

Lesezeit 2 Minuten

Eine Domina hatte der Ex-Fußballprofi in deren Räumen vergewaltigt. (Symbolbild: David Shankbone / Wikipedia)

Ein 44-jähriger ehemaliger Bundesliga-Fußballprofi aus Karlsruhe ist gestern von einer Strafkammer des Landgerichts wegen schwerer Vergewaltigung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der Mann, der heute als Berater für Großkunden bei einer Firma angestellt ist, hatte die Dienste einer 40-jährigen Domina in Anspruch genommen, die im Linksrheinischen ein Sado-Maso Studio betreibt.

Nach Fesselspielen und Auspeitschungen hatte der Stammkunde die Frau plötzlich überwältigt, sie an Armen und Beinen gefesselt und mehrfach brutal vergewaltigt. Dabei sei ihm von Anfang an klar gewesen, so die Urteilsbegründung, dass Geschlechtsverkehr ein absoluter Tabubruch in der Beziehung der Domina zum Kunden sei.

Strafverschärfend werteten die Richter, dass die völlig wehrlose Frau durch die Vergewaltigungen schwer traumatisiert worden sei. Bei der Tat sei ein entwürdigendes Ausmaß an Gewalt angewendet worden, befanden die Richter. Die Frau hatte nach dem Vorfall die Hilfe eines Psychotherapeuten in Anspruch nehmen müssen und war drei Monate berufsunfähig.

Schmerzensgeld

Vor Gericht hatte der Angeklagte nach anfänglichem Zögern die Tat gestanden. Das werteten die Richter zwar strafmildernd, aber das Zögern sei zu seinen Lasten in Betracht zu ziehen. Dadurch sei es erforderlich gewesen, dass die Frau zweimal vor Gericht als Zeugin aussagen musste. Der Angeklagte sei für seine Tat voll verantwortlich. Dass die Strafe relativ milde ausfiel, lag daran, dass der bislang nicht vorstrafte 44-Jährige seinem Opfer kurz vor dem Urteilstermin 10.000 Euro Schmerzensgeld gezahlt hatte. Die Richter blieben sechs Monate unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die vier Jahre Haft gefordert hatte. Der Verteidiger hatte eine Bewährungsstrafe für ausreichend gehalten.