„Jagd + Hund”: Wildtierschutz, Mode, Hirschrufer-Kür

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Dortmund – Bei der 40. internationalen Publikumsmesse „Jagd + Hund” in Dortmund in der kommenden Woche soll der Schutz heimischer Wildtiere vor dem „Mähtod” zu den Schwerpunktthemen gehören. Das betonten die Dortmunder Messe und der Landesjagdverband NRW am Mittwoch im Vorfeld der Veranstaltung ab 7. Juni. Dank Wärmebildtechnik seien in den vergangenen Jahren schon viele tausend Kitze gerettet worden. Es sei hier bereits ein „Quantensprung” geschafft, sagte der Sprecher des Landesjagdverbands, Andreas Schneider.

Auch bei den Greifvögeln nehmen die Jäger ihre Hege-Aufgabe sehr ernst, wie Schneider schilderte. In puncto Ausbau der Windenergie dürfe der Schutz der Vögel nicht zu kurz kommen. Der Verband sehe sich beim Blick auf die Windkraftanlagen als Anwalt der Tiere.

Ab kommenden Dienstag zeigen bei der laut Veranstalter europaweit größten Jagdmesse rund 400 Aussteller aus 31 Ländern zum 40. Mal ihre Neuheiten. Bis 12. Juni werden Trends bei Jagdmode, Tarnkleidung über Jagd- und Sportwaffen bis hin zu Hochsitzen präsentiert. Es soll auch Vorführungen mit Hunden und Greifvögeln geben.

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Zum Thema Frauen bei der Jagd schilderte Yvonne Scharl-Blöcker, Mitinitiatorin einer speziellen Facebook-Gruppe, jeder vierte Teilnehmende in einer Jagdschule sei inzwischen weiblich. Frauen hätten sich als die besseren Hundeführer erwiesen, ergänzte der Vizepräsident des Jagdgebrauchshundverbands, Friedhelm Röttgen.

Als Höhepunkt und Publikumsmagnet gilt der Wettbewerb im Hirschrufen: Am 11. Juni findet dazu die Deutsche Meisterschaft statt, zu der neben vielen männlichen Bewerbern eine Frau gehört. Zum Messeabschluss messen sich dann die besten Hirschruf-Imitatoren Europas zur EM.

Kritik kam von den Linken im Dortmunder Rat. Auf der Messe würden auch Jagdreisen angeboten. Diese seien zwar nicht verboten, als „Trophäenjagden” etwa in afrikanische Länder aber „abartig”, hatte Linken-Vizefraktionschef Michael Badura jüngst moniert. Die Bundesregierung solle Trophäenjagdimporte untersagen, was viele Tier- und Artenschutzverbände forderten. „Trophäenorientierte Jagd wird vom BUND abgelehnt”, hieß es auch bei Bund für Umwelt und Naturschutz.

© dpa-infocom, dpa:220601-99-506858/2 (dpa)

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